Vom ePaper über das iPaper zum aPaper

Die Dominanz der iPhones und iPads von Apple schwindet, immer mehr mobile Geräte setzen auf das offene Betriebssystem Android. Ab sofort ist auch die taz dabei – mit einer App für alle Android-Smartphones und Tablets

■ Android ist eine freie Software, die von der Open Handset Alliance (Hauptbeteiligter: Google) als Betriebssystem und Plattform für Mobilgeräte entwickelt wurde und 2008 auf den Markt kam. Mittlerweile werden weltweit über 50 Prozent aller Smartphones damit ausgeliefert, nur noch knapp 20 Prozent entfallen auf Apple-iOS, dessen Vorherrschaft schrumpft.

■ aPaper heißt die für Android-Geräte optimierte digitale Ausgabe der taz. Sie kann als Einzelausgabe am e-kiosk oder im Abonnement heruntergeladen werden. AbonnentInnen der gedruckten taz können das aPaper günstig hinzubuchen. Unter taz.de/app können Sie die App kostenlos herunterladen.

■ iPaper heißt die für Apple-Geräte optimierte digitale Ausgabe der taz, die ebenfalls am e-kiosk im Abo oder als Zugabe zum Printabo bezogen werden kann.

■ ePaper ist der Sammelbegriff für elektronische Ausgaben einer Zeitung. Die taz konnte als erste deutsche Tageszeitung schon seit 1996 in digitaler Form gelesen werden und liegt heute als ePaper in allen gängigen Formaten vor.

VON MATHIAS BRÖCKERS

Immer mehr Zeitungen und Zeitschriften werden als ePaper angeboten, doch beschränkt sich dieses Angebot in der Regel auf ein einziges Endgerät: Apples iPad. „Zeitungsverlage meiden Android“, meldete das Deutschlandradio Ende Mai 2012 und führte die Gründe für diese Beschränkung auf das Betriebssystem und die Geräte von Apple an: Die Entwicklung einer passenden App für mobile Tablets oder Smartphones ist vergleichsweise einfach, wenn sie nur auf ein Gerät wie eben das iPad beschränkt ist.

Das offene Android-Betriebssystem läuft dagegen auf Geräten verschiedenster Hersteller und auf Displays verschiedenster Größe. „Für die Verleger ist das ein Problem“, stellte Deutschlandradio fest: „Wenn sie Apps anbieten wollen, die gut aussehen und einfach zu bedienen sind, müssen sie praktisch für jedes Gerät eine eigene Version entwickeln. Und das ist teuer. In der Folge beschränken sich viele Verlage nur auf ein App-Angebot: das iPad.“

Auch die taz war nach dem Erscheinen des iPhones zuerst mit einer App für das Apple-Gerät verfügbar, mit der Verbreitung des iPads als neuem Standard für Tabletcomputer wurde dann das Format namens iPaper entwickelt, das nicht nur ein komfortables Lesen der taz auf diesen Geräten ermöglichte, sondern auch die strikten Beschränkungen und Provisionsforderungen umging, die Apple allen App-Anbietern verordnet. Damit war der erste Schritt getan, dem goldenen Käfig zu entrinnen, den der Monopolist aus Cupertino um seine innovativen Geräte und ihre Nutzer gebaut hatte, doch die Kritik zahlreicher LeserInnen, warum ausgerechnet die taz mit ihrem ePaper-Angebot nur die Apple-Elite bedient, war noch immer nicht ausgeräumt. Wir arbeiten daran, lautete deshalb im letzten Jahr die Standardantwort, wenn wieder einmal die Frage kam: Wo bleibt die taz für Android? Und wie der Report des Deutschlandradios andeutet, war das keine faule Ausrede, denn für Zeitungsverlage stellt es tatsächlich ein Problem dar, ihre Zeitung in Formate zu bringen, die auf allen Android-Geräten „gut aussehen und einfach zu bedienen sind“. Aber jetzt ist es geschafft: Seit gestern Nacht ist die App der taz online und kann als aPaper auf allen Smartphones und Tablets mit Android-Betriebssystem komfortabel gelesen werden.

Den technischen Vorsprung, den iPhone und iPad mit dem Konzept des Touchscreens hatten, haben die Mitbewerber inzwischen eingeholt, ihre Geräte sind ebenso leicht zu bedienen und oft auch preiswerter. Das mittlerweile in der Version 4.0 vorliegende Android-Betriebssystem läuft stabil, und der Marktplatz für Apps wie Googleplay ist mit über 620.000 Anwendungen der am schnellsten wachsende Softwaremarkt überhaupt. Weil das Programm quelloffen ist und Tausende unabhängige Programmierer an seiner Weiterentwicklung arbeiten, ist ein Ende dieses Wachstums nicht abzusehen. Keine Frage also, dass Android die Zukunft gehört, und so kommt die taz-App dafür gerade zur rechten Zeit.

Entwickelt wurde die App in Zusammenarbeit mit der taz-EDV von der Berliner Softwareschmiede theCo.de (www.theCo.de) Sie bietet alle Funktionen, die NutzerInnen heute von einer mobilen Version ihrer Zeitung erwarten: In einer Faksimileansicht kann die ganze Zeitung durchblättert werden. Ein kurzer Touch auf einen Artikel öffnet die Textversion des Beitrags, die dank einer agilen, dynamischen Umsetzung von mehrspaltigem Text auf allen Displaygrößen gut lesbar ist und vom Nutzer flexibel eingestellt werden kann. Über das Inhaltsverzeichnis ist es möglich, sich mit Markierungen eine persönliche Ausgabe zusammenzustellen, die man nach der Auswahl bequem lesen kann. Ein längerer Touch auf eine Faksimileseite oder eine Berührung mit zwei Fingern öffnet die PDF-Ansicht der Seite, die dann beliebig vergrößert und zurechtgezogen werden kann. Das aPaper der taz steht schon gegen 21 Uhr am Vorabend des Erscheinens der Printausgabe zur Verfügung und wird, sofern das Gerät mit einem WLAN verbunden ist, automatisch heruntergeladen. Es enthält sämtliche Regionalausgaben der taz, am Wochenende die sonntaz und einmal im Monat die digitale Ausgabe von Le monde diplomatique.

Die Android-App der taz steht ab sofort zum kostenlosen Download zur Verfügung, mit einer ebenfalls kostenlosen Demo-Ausgabe können Sie sämtliche Funktionen testen. Probieren Sie es gleich einmal aus. Download unter www.taz.de/app.