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Wenn in der Stadt ein Seehund schwimmt

Bremen-Mitte,

18.300 Einwoh­ner*innen.

Das Schöne hier im Zentrum der Stadt mit den ganzen Sehenswürdigkeiten: Die Weser ist immer nahe bei.

Wer in der Stadt lebt, gewöhnt sich an ihre Fauna. In Bremen sind das Kaninchen, Möwen, Nacktschnecken. Tiere, die ständig und überall auftauchen. Alle, die erstmals durch das gewohnte Bild laufen/schwimmen/fliegen, sind eine Sensation, etwas aufregend Neues, aber auch ein – im ursprünglichen Wortsinn – Sinneseindruck, dem zuweilen misstraut wird. So ging es mir mit meinem ersten (toten) Biber, den ich trotz seines platten, ovalen Schwanzes als Nutria identifizierte. Oder dem Eisvogel. „Komische Schwalbe“, dachte ich, bis sie einen Bogen flog und schillernd blau aufleuchtete. Oder, lange her: die erste Nilgans, der erste Kormoran, der erste Austernfischer.

Nun also am Sonntag ein Seehund, der sich auf Höhe der Partymeile Sielwall von der Weserströmung zurück in Richtung Meer treiben ließ, in den Pfoten etwas großes Dunkles, das er in mehreren Hapsen verschlang. Ein Vogel? Ein Hund? Eins der am Strand badenden Kinder??

Dieses Mal war ich nicht die einzige, die ihn sichtete, anders als vor 20 Jahren aus der taz-Redaktion, die damals Weserblick hatte. Auch die anderen Fahrgäste der Fähre hatten ihn gesehen. Der Mann neben mir blieb allerdings dabei, dass wir uns die Robbe einbildeten. Eiken Bruhn

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