Erneut Razzia bei Deutscher Bank

„Grüne Finanzprodukte“ sollen weniger grün sein als angegeben

Der Deutsche-Bank-Konzern hat erneut Ärger mit der Justiz: Am Dienstag durchsuchten Mitarbeiter der Staatsanwaltschaft, der Finanzaufsicht BaFin und des Bundeskriminalamts Räume in der Zentrale des größten deutschen Geldhauses in Frankfurt sowie im benachbarten Gebäude der Fondstochter DWS. Zuerst hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg darüber berichtet. Ein Sprecher der DWS bestätigte die Durchsuchungen. Es geht um den Verdacht des Kapitalanlagenbetrugs. Hintergrund sind seit Monaten kursierende „Greenwashing“-Vorwürfe gegen die DWS. Ins Rollen gebracht hatte die Ermittlungen 2021 die frühere Nachhaltigkeitsbeauftragte der DWS, Desiree Fixler. „Verfahrensauslösend waren Berichte in den internationalen und nationalen Medien, wonach der Vermögensverwalter DWS bei der Vermarktung von sogenannten grünen Finanzprodukten (ESG-Produkte – Environment, Social, Governance) diese Finanzprodukte ‚grüner‘ bzw. ‚nachhaltiger‘ verkauft habe, als sie tatsächlich sind“, erklärte die Staatsanwaltschaft. Die DWS hatte diese Vorwürfe stets zurückgewiesen. Erst Ende April hatten Ermittler in der Zentrale der Deutschen Bank nach Beweisen im Zusammenhang mit möglicherweise zu spät abgegebenen Geldwäscheverdachtsanzeigen des Instituts gesucht. (dpa)