Schwimmer-Rettung

Stadt bewilligt in letzter Minute Badehelfer im Freibad Neugraben. Schließung zum 1. Juli abgewendet

Das Freibad Neugraben ist gerettet – vorübergehend. In der vergangenen Woche bewilligte die Behörde für Wirtschaft und Arbeit 30 Ein-Euro-Jobber, die als Badeaufsicht für Sicherheit sorgen sollen. Das Bad wird seit 1987 von freien Trägern betrieben, seit 1996 droht wegen Geldmangels alljährlich die Schließung.

Im vergangenen Jahr wurde das Personal noch über Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen finanziert, heute sind es Ein-Euro-Jobs. Der Träger „passage“ unterstützt das Bad personell und betreut die Billigjobber. Mit Erfolg: 2005 hätten bereits sieben von ihnen einen regulären Arbeitsplatz gefunden.

Trotz der Rettung in letzter Minute kritisiert Betriebsleiter Peter Stratmann die Behörde: Die Entscheidungsträger hätten keine Vorstellung von der Bedeutung des Bades: „Der Freibadbesuch ist oft bezahlbare Naherholung oder Ersatz für den unbezahlbaren Urlaub.“ Neugraben im Süderelberaum ist Stadtentwicklungsgebiet mit geringem Einkommen und hoher Arbeitslosigkeit. „Wir tragen zur Gewaltprävention bei“, sagt Stratmann, „Kinder und Jugendliche aller Nationen sind mit an Bord.“

Daher sind die Eintrittspreise moderat, das wiederum führt zu Finanzierungsproblemen, sodass in jedem Jahr neue Sponsoren aufgetan werden müssen. Neben Firmen sind Privatpersonen gefragt, um die rund 16.500 Badegäste im Jahr künftig nicht vor verschlossenen Türen stehen zu lassen. Swantje Unterberg

Spendenkonto: passage gGmbH, Verwendung: Freibad Neugraben; Kto.:1268/123 467, Haspa (BLZ: 200 505 50)