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Wenn Treppen auch keine Lösung sind

Kassel, 201.585 Ein­woh­ne­r-*innen und die bedeutendste Ausstellung moderner Kunst der Welt. Zum Herkules hinauf führen 539 Treppenstufen.

Wie froh war ich, kürzlich ein paar Tage in Kassel verbringen zu können: eine Stadt voller schöner Parks und Wiesen von einem Grün, wie man es in Berlin kaum noch zu sehen bekommt, wo der mangels Regen staubtrockene Boden den Blättern nur noch das mattgraue Grünchen verblichener Lodenmäntel erlaubt. Und: kaum Hunde, kaum Radfahrer! Eine Wonne für mich als Fußgängerin – dachte ich. Doch auch dieser Genuss hat seinen Preis.

Und der lautet: Treppen. Kassel, die nordhessische Stadt mit ihren schönen Parks und Schlössern, ist voller Treppen, die Kasseler müssen Treppen lieben, sind wohl alle topfit. Vom Bahnhof zur Karlsaue geht’s treppab, ebenso vom Herkules zum Schloss Wilhelmshöhe, und nachher wieder treppauf, versteht sich, will man den Weg zurück nach oben nicht in endlosen Serpentinen gefühlt vervierzehnfachen oder sich auf steilen Abkürzungen am Unterholz bergauf ziehen. Kein Wunder also, dass es kaum Hunde und Radfahrer gibt – beide mögen keine Treppen. Bleibt die Erkenntnis: Kassel ist schön, heißt aber drei Tage Muskelkater. Am 18. Juni beginnt dort die 15. Documenta. Alke Wierth

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