Letztes Wort vor dem Urteil

PROZESS Kurde erstach Vater seiner Ex-Frau

In seinem letzten Wort hat sich ein 56-jähriger Angeklagter vor dem Landgericht gestern seinem Verteidiger angeschlossen. Die Staatsanwaltschaft hatte im Frühjahr Anklage wegen Mordes erhoben. Im Verlauf des Prozesses räumte er ein, seinen Schwiegervater erstochen zu haben.

Der Angeklagte machte seine Schwiegereltern für das Scheitern seiner Ehe verantwortlich. In einer Dezembernacht stach er mehrmals auf seinen ehemaligen Schwiegervater ein. Auch seine frühere Schwiegermutter verletzte er schwer. Zuvor hatte er bereits versucht, den neuen Lebensgefährten seiner Frau zu töten. Der überstand den Angriff verwundet.

Die Staatsanwaltschaft fordert lebenslängliche Haft. Die Verteidigung plädiert auf Totschlag. Sie beruft sich auf die schwierigen Lebensverhältnisse des Angeklagten: In der Türkei war er politisch verfolgt und gefoltert worden. Ein Gutachten bestätigte psychische Folgen der Misshandlungen. Das Urteil wird am 16. September verkündet. CP