Onlinehändler vs. Gewerkschaft 1:1

Zweite Mitarbeitendenvertretung bei Amazon scheitert

Im US-Bundesstaat New York sind die Gewerkschaften mit dem Versuch gescheitert, eine zweite Mitarbeitendenvertretung beim Versandkonzern Amazon zu wählen. Bei der Abstimmung in einem Sortierzentrum in Staten Island stimmten 62 Prozent der teil­neh­me­nden Beschäftigten gegen eine Vertretung durch die Amazon Labour Union. In konkreten Zahlen waren 618 Mit­ar­bei­te­r:in­nen gegen eine Gewerkschaftsvertretung und nur 380 dafür. Die Beteiligung lag bei 61 Prozent. Erst vor wenigen Wochen hatte sich die Belegschaft eines Amazon-Lagers ganz in der Nähe für die erste Gründung einer Gewerkschaftsvertretung bei Amazon in den USA entschieden. Die Arbeitnehmerorganisation hatte gehofft, diesen Erfolg im gegenüberliegenden Sortierzentrum LDJ5 wiederholen zu können. Amazon stemmt sich seit Jahren gegen die Einflussnahme von Gewerkschaften. Der Onlineversandriese steht in den USA wegen der Arbeitsbedingungen in der Kritik, die Beschäftigten sollen einem hohen Arbeitsdruck und einer permanenten Kontrolle ausgesetzt sein. Erst am Dienstag kürzte Amazon die Leistungen bei Coviderkrankungen. In Deutschland kämpft die Gewerkschaft Verdi seit Jahren für einen Tarifvertrag und dafür, dass die Amazon-Beschäftigten nach dem Tarif für den Einzel- und Versandhandel bezahlt werden. (afp)