„Der richtige Ort“

BEIRAT Die Debatte ums richtige Grundstück fürs neue Hospiz in Horn steht vor der Entscheidung

■ 39, ist geborene Bremerin, Pastorin in der Evangelischen Kirchengemeinde in Horn und tätig im Bereich Seelsorge.

taz: Frau Wegener, haben Sie etwas gegen ein Hospiz in Ihrer Nachbarschaft ?

Heike Wegener: Im Gegenteil, ich begrüße den Bau eines Hospizes. Dafür muss aber der richtige Ort gefunden werden. Wir haben ein geeignetes Grundstück im Herzen von Horn, in der Nähe des Rhododendronparks.

Was spräche denn gegen das Grundstück am Luisental?

Dort befindet sich der Treffpunkt für unsere offene und ökologische Jugendarbeit. Es gibt dafür kein anderes, geeignetes Grundstück in Horn. Wir könnten unsere Arbeit nicht mehr fortführen. Zudem muss von der nächsten Haltestelle ein dunkler Weg von fast einem Kilometer, zurückgelegt werden. Aus meiner Erfahrung in der Hospizarbeit weiß ich, dass eine gute Verkehrsanbindung für die Besucher wichtig ist.

Und die ist bei dem anderen Standort besser?

Der ist mit Bus und Bahn sehr gut erreichbar, die nächste Haltestelle befindet sich in 100 Meter Entfernung. Wir haben das Grundstück von einem Architekten prüfen lassen. Man könnte in die Grünfläche bauen und die Bewohner hätten einen kleinen Garten.

Warum wollen die Johanniter das nicht?

Die möchten zwar ein offenes Hospiz, sagen aber, dass es dort zu nah an der Wohnbebauung wäre. Das Hospiz müsste durch Mauern vor den Blicken der Nachbarn geschützt werden. Auch gäbe es geringere Synergieeffekte und somit höhere Kosten.

Und dafür nähmen Sie in Kauf, dass gar kein Hospiz in Horn entsteht?

Es wird in jedem Fall ein neues Hospiz für Bremen geben, aber das muss ja nicht in Horn sein.

Interview: HMM

19 Uhr, Horner Heerstraße 28