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das wetterDrift

Auf den Wellen des kleinen Sees schaukelte sanft ein Knüllpapier. Im gleißend frühlingshaften Licht des Mittags sah die Welt nicht etwa aus wie neu, sondern nur noch abgenutzter. Am Ufer putzte eine Ente ihr Gefieder, der das alles nichts ausmachte. Gleich nebenan brachte eine Art Gebüsch die ersten spitzgrünen Blätter aus, genau wie im Jahr davor und davor und davor auch. Das Knüllpapier trieb derweil weiter und weiter hinaus. Würde man es aus dem Wasser fischen und glätten, könnte man folgendes darauf lesen: „Die Ente tut nur so, als folge sie still und munter ihrem inneren Gesetz. In Wahrheit birst auch sie fast vor Verzweiflung. Nur dank äußerster Selbstbeherrschung gelingt es ihr noch, den Anschein der Ungetrübtheit zu fabrizieren. Gleichfalls das Gebüsch, der See und auch du.“ Vom Ufer aus war das Papier schon nicht mehr zu sehen.

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