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Archiv-Artikel

„Ein naiver Ansatz“

KONFERENZ 150 WissenschaftlerInnen aus aller Welt debattieren über kindgerechte Computernutzung

Von HB
Anja Osterloh

■ wissenschaftliche Mitarbeiterin der „Arbeitsgruppe Digitale Medien in der Bildung“ an der Uni Bremen, organisiert die heute beginnende Konferenz.

taz: Frau Osterloh, Ihre Konferenz will digitale Medien für die Bedürfnisse von Kindern entwickeln. Welche sind das?

Anja Osterloh: Das Bedürfnis nach Spaß und Experimenten, nach einem spielerischen und auch naiven Ansatz in Bezug auf Computernutzung – eben anders, als Erwachsene das normalerweise vorgeben.

Es soll „ganz neue Schnittstellen jenseits von Tastatur und Bildschirm geben, wo freie Bewegung und gegenständliches Begreifen im Fokus stehen“. Wie kann so etwas aussehen?

Zum Beispiel gibt es eine Installation, bei der ein von einem Algorhythmus gesteuerter Computer einen Schwarm auf den Boden projiziert, zum Beispiel Käfer oder Libellen. Diese Schwarmbildung kann man dann durch Bewegung beeinflussen.

Nehmen denn Kinder an der Konferenz teil?

Darüber haben wir lange diskutiert. Wir wollen sie nicht vorführen, aber wir haben Schüler zwischen acht und 12 zum Ausprobieren verschiedener Prototypen eingeladen. Wir arbeiten viel mit leitfähigen Textilien – also Klamotten, mit denen wearable Computing funktioniert.

Wäre es nicht sinnvoll, kindliche Kreativität schon bei der Entwicklung zum Zug kommen zu lassen?

In der Tat experimentieren wir mit partizipativer Software-Entwicklung. Auf einem unserer Workshops haben Mädchen beispielsweise eine diebstahlsichere Tasche erfunden, die bei unbefugtem Öffnen laut piept. Ein zweiter Schwerpunkt unserer Arbeit ist die „digitale Inklusion“: Da geht es um die Entwicklung von Programmen für Kinder mit special needs, sei das ADHS oder eine Behinderung. Interview: HB

Weitere Infos zur „Interaction Design and Children“: www.dimeb.de