der schwerpunkt

Foto: Focke Strangmann/epa-efe

Dekolonialisierung: In kaum einer anderen Stadt lassen sich die Großmachtsträume des deutschen Imperialismus so gut besichtigen wie in Wilhelmshaven. Gegründet als Werft- und Hafenstandort für Kriegsschiffe, die die Ausplünderung der Kolonien militärisch flankieren sollten, ist die Ursprungszelle des immer noch aktiven Marinestützpunkts eine Garnisonskirche, in der Miniaturen alter U- und Torpedo-Boote die Holzbänke verzieren. Wie ein solches Monument des Kolonialismus dekolonialisiert werden kann, fragt sich derzeit ein Runder Tisch, den die Aktivistin Wilma Nyari ins Leben gerufen hat und an dem sich viele Akteure beteiligen, auch die Museen der Stadt und das Tourismusbüro. Ziel dabei ist nicht, die Spuren der Vergangenheit zu tilgen. Nyari möchte den kolonialistischen Blick umkehren und Schwarze Menschen wieder ins Zentrum stellen. Zum Thema