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Mach mich weiß

Metamorphosen in der Kundenhalle: Die Sparkasse zeigt Ueckers und Wollehs Schwarz/Weiß-Gemeinschaftsaktion

Bremen taz ■ Als der erste weiße Tropfen in die Box perlte, wirkte das wie eine Erleuchtung. Schließlich war ansonsten alles schwarz. Komplett, bis hin zu Günther Ueckers Gesicht. Von total schwarz bis total weiß war seine Performance-Idee 1975 im Essener Folkwang-Museum, deren künstlerisch-fotografische Dokumentation jetzt in der Jugendstilhalle der Brill-Sparkasse zu sehen ist.

Ueckers Performance hatte eine genau definierte Dauer: 45 Minuten. Soviel, wie auf eine der alten Dreiviertelzoll-Videokassetten draufpasst. Denn auf der anderen Seite der Blackbox stand mit Lothar Wolleh ein Fotograf, der gleichzeitig filmte – was damals keine Selbstverständlichkeit war. Ender der 60er ließ sich Folkwang-Direktor Paul Vogt eine Videokamera schenken, damals eine der allerersten in Deutschland. Um sie auch angemessen zu nutzen, lud er Künstler wie Uecker und Wolleh in den eigens eingerichteten Videoraum des Museums ein. Das Band ist allerdings mittelerweile derart verklebt, dass sich die Restaurierung verzögert hat.

Aber schon die Fotos lassen die Dynamik des damaligen Geschehens spüren. Was mit einem Tropfen beginnt, führt Uecker berserkerhaft mit seinem dicken Quast weiter, ein Quadratmeter pro Minute, angefangen bei Tisch und Stuhl bis der Pinsel endlich im Gesicht landet. Die kleine aber sehr spannende Ausstellung ist also so etwas wie eine Synthese des großen (ab Sonntag zu sehenden) Wolleh/Uecker-Doppelpacks in der Kunsthalle.

Henning Bleyl

Bis 26. August

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