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: Homeoffice-Trainer, der

Mike Büskens Foto: dpa

Man kann ja über Corona sagen, was man will. Das Recht aufs Arbeiten im Homeoffice, auch über einen längeren Zeitraum, ist nicht sooo schlecht. Mike Büskens, der ja nun wieder neuer Trainer des Zweitligisten FC Schalke 04 ist, hat sein erstes Spiel vom Sofa aus begleitet.

Er soll einen Schnupfen haben oder auch nicht, jedenfalls ist er irgendwie positiv und deswegen bleibt der 53-Jährige auf Distanz. Homeoffice-Recht gilt auch für Trainer, und es wäre doch schön, wenn sie sich nicht erst ein Stäbchen in die Nase schieben und auf zwei rote Striche warten müssen, um Abstand von den Zumutungen des Ballbetriebs zu nehmen, sondern immer mal ins Homeoffice fliehen könnten. Das sollte unter der Woche gehen. Und warum nicht auch am Wochenende, wenn diese lästigen Auswärtsfahrten anstehen? Digital ist besser, und fernmündlich kann der Trainer von zu Hause prima intervenieren. Man lernt an der Seitenlinie und im Interview auch mal die Assistenten näher kennen. Das Räderwerk der Bundesliga läuft eh weiter, vielleicht sogar noch besser, wenn man sich bei den unangenehmen Dingen nicht in die Augen schauen muss: So wurde der Leipziger Trainer Jesse Marsch von den Brauseballern gekündigt, als er im Homeoffice saß. Das gleiche Schicksal hätte am Wochenende Adi Hütter ereilen können.

Aber seine Elf hat die Hertha locker besiegt. Hütter war 1a verkabelt mit seinen Assis. Die leiteten die Anweisungen echt gut an die Spieler weiter. Hütter und all die anderen Coaches, die in der Trainerbox herumtigern und einen auf Macker machen, sollten zu Hause bleiben. Läuft eh. (taz)