piwik no script img

Coronapandemie in BerlinKinder müssen wieder in die Schule

Der Senat führt die Präsenzpflicht ab März wieder ein. Die Masken werden aber noch eine Weile im Unterricht vorgeschrieben sein.

Berlins Schulsenatorin Busse Foto: dpa

Berlin taz | Ab kommenden Dienstag müssen alle Berliner Schü­le­r*in­nen wieder in die Schule gehen. Wie Bildungssenatorin Astrid-Sabine Busse (SPD) am Dienstag bekannt gab, hat sich der Senat darauf geeinigt, die Aussetzung der so genannten Präsenzpflicht nicht über den 28. Februar hinaus zu verlängern.

Ende Januar hatte Busse entschieden, dass schulpflichtige Kinder wegen der hohen Coronainzidenzen zu Hause lernen können, wenn sie oder ihre Eltern dies wollen. Der Schritt war laut der Senatorin eine Reaktion darauf, dass die Amtsärzte der Bezirke die Kontaktnachverfolgung erkrankter Kinder in Schulen eingestellt hatten. Insbesondere die Linkspartei hatte die Aufhebung der Präsenzplicht immer wieder vehement gefordert. Busses Entscheidung kam – wenige Tage vor den Winterferien – dennoch für die meisten Schulen sehr überraschend.

Auch nach den Ferien machte nur ein geringer Teil von der Möglichkeit Gebrauch, sich für eine oder mehrere Wochen ins Homeschooling zurückzuziehen. Laut einer Erhebung der Bildungsverwaltung von Mitte Februar waren es insgesamt lediglich 4,69 Prozent, an den allgemeinbildenden öffentlichen Schulen sogar nur 3,27 Prozent. An berufsbildenden Schulen lag die Quote jedoch bei über 7 Prozent: Für Busse ein Beleg, dass „oft jene zu Hause blieben, die auch sonst gerne mal zu Hause bleiben“, sprich schwänzen.

„Sicherheit geht vor“

Auch vor diesem Hintergrund war es wenig überraschend, dass Busse die Präsenzpflicht wieder einsetzte. Die Senatorin gilt als eine Verfechterin von Präsenzunterricht: „Der Lernort Schule funktioniert am besten in Präsenz zusammen mit den Klassenkameraden“, betonte sie am Dienstag.

Bestärkt wurde die Senatorin durch die geringe Zahl der positiven morgendlichen Coronatests bei Schüler*innen. Lediglich 0,32 Prozent seien in der Woche von 14. bis 18. Februar positiv ausgefallen, berichtete sie; erneut etwas weniger als in der Vorwoche.

Busse hat sich auch lange gegen die Maskenpflicht in Schulen ausgesprochen. Doch daran dürfte sich so schnell nichts ändern: „Die Masken sind ein sehr einfaches, aber sehr probates Mittel“, sagte sie am Dienstag. Und fügte hinzu: „Sicherheit geht vor.“

Auch in Brandenburg gilt ab 7. März wieder die Präsenzpflicht in allen Schulen. Das beschloss das Kabinett am Dienstag in Potsdam.Die Präsenzpflicht war in Brandenburg am 29. November wegen der Corona-Pandemie in den Jahrgangsstufen 1 bis 5 und 7 und 8 sowie in Leistungs- und Begabungsklassen aufgehoben worden. Davon hatten nach Angaben des Bildungsministeriums nur wenige Eltern Gebrauch gemacht.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare