5 dinge, die wir diese woche gelernt haben:
121222 ist neue Merkzahl
Manche Geschichtsdaten sind leicht zu merken. Jetzt, wo Krieg ist in Europa, ist der 21. 2. 22, der Tag, an dem die Hoffnung schwand. „Zwei-eins-zwei-zwei-zwei, Putin donnert Krieg herbei.“ Verblüffend sind die Parallelen zu: „Drei-drei-drei, bei Issos Keilerei.“ 333 vor Christus ging Alexander der Große auf Rachefeldzug gegen die Perser, wegen Events, die 150 Jahre zurücklagen. Offenkundig aber war der wirkliche Grund seine Ruhmsucht.
2 Sie schießen mit Konfetti
In Köln begann am wortwörtlich „schmutzigen Donnerstag“ der Straßenkarneval. Trotz Krieg und Pandemie. Die uniformierten Narren schießen mit Konfetti. „Wir schunkeln nicht an den Sorgen der Menschen vorbei, wir lassen uns aber das Feiern nicht von Menschen verbieten, die das Völkerrecht mit Füßen treten!“, heißt es. „Feiert. Aber verbrämt eure Ignoranz, euer Desinteresse nicht als Heldentat“, kommentiert eine Twitter-Nutzerin.
3 Die Ukraine ist nicht Putins „Schöne“
Was für ein Shitstorm, weil ich in einem Text die Ukraine mit einer von Vergewaltigung bedrohten Frau verglichen habe. Aber ich bin nicht die einzige. „Im Gespräch mit Emmanuel Macron erklärte Wladimir Putin mit Blick auf die Ukraine: „Ob es dir gefällt oder nicht, du wirst dich fügen müssen, meine Schöne!“ Die Ukraine – Putins Schöne. Jetzt macht er, was ich beschrieb: Er dringt mit Gewalt in sie ein.
4 Kriegsverbrecher kommen in die Hölle
„Es gibt kein Fegefeuer für Kriegsverbrecher; sie kommen direkt in die Hölle“, sagte Serhij Kyslyzja, der UN-Botschafter der Ukraine bei der Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates am Morgen des 24. Februar, als Russland in die Ukraine einmarschierte. Sein Satz richtete sich an den UN-Botschafter Russlands. Er forderte ihn auf zu bestätigen, dass Russland die Ukraine bombardiert. Was der nicht tat.
5 Ab jetzt keine Orenburger Ziegenwolle mehr
Schon von der Orenburger Ziege gehört? Sie kommt in Südsibirien vor. Eine Ziegenzüchtung mit sehr wärmender Wolle – einer Mischung aus Kaschmir und Mohair, kratzig und weich zugleich. Ich stricke gerade damit, denke an die Menschen, die diese Ziegen halten und frage mich, ob sie nicht einfach ihr Leben in Frieden leben wollen, wie die Menschen in der Ukraine und anderswo. Waltraud Schwab
Links lesen, Rechts bekämpfen
Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen
