KOMMENTAR: JAN KAHLCKE ÜBER IKEA IN ALTONA
: Ulkige Nachverhandlungen

Klingt ja mal wieder ulkig, was die Stadt sich mit Ikea geleistet hat: Seit Beginn der Debatte um ein innerstädtisches Möbelkaufhaus war klar, dass es massive Verkehrsprobleme mit sich bringen würde. Trotzdem ist offenbar das Verkehrskonzept nicht wasserdicht vereinbart worden, bevor der schwedische Möbelkonzern Zuschlag und Baugenehmigung bekam. Vom städtebaulichen Konzept ganz zu schweigen: Immer noch ist unklar, wie sich der Neubau in die Umgebung einfügen soll und welche öffentlichen Flächen Ikea, etwa für Sonderverkäufe, nutzen darf.

Darüber nun zu verhandeln, nachdem das Frappant-Gebäude abgerissen ist, ist misslich für die Stadt: Die klaffende Baugrube setzt sie unter öffentlichen Druck; der erhoffte Aufschwung des Viertels könnte wieder zum Erliegen kommen, wenn aus der Ikea-Ansiedlung eine unendliche Geschichte wird. Gleichzeitig hat Ikea keinen Grund, der Stadt entgegenzukommen, zumal das Unternehmen sich darauf berufen kann, dass es durch die Verzögerungen bereits erhebliche Mehrkosten schultern muss.

Selbst gemacht sind die Probleme sowieso: Hätte Ikea wie gewünscht auf den Brachflächen an der Autobahnauffahrt Othmarschen bauen dürfen, wären Konzepte für Städtebau und Verkehrsaufkommen kein Thema gewesen.