Gefasste Stimmung nach blutiger Tragödie

TRAUERARBEIT Nach der Tötung von vier Kindern: Psychologen besuchen Mitschüler der Opfer

Nach dem Tod der vier Geschwister in Ilsede (Kreis Peine) haben die Mitschüler der Kinder gestern mit Psychologen über das grausame Verbrechen gesprochen. „Die Stimmung war gefasst“, berichtete eine Sprecherin der Landesschulbehörde. Zehn Notfallpsychologen kamen in das Gymnasium und die benachbarte Grund- und Hauptschule Ilsede, wo die getöteten Kinder zur Schule gingen. Zwar seien die Schüler betroffen und traurig gewesen, Hysterie habe es aber nicht gegeben, so die Sprecherin.

Auch heute sollen die Experten noch an den Schulen sein. Dann können sich auch betroffene Eltern mit Fragen an die Psychologen wenden, hieß es von der Landesschulbehörde. Ein Elternbrief klärt zudem darüber auf, worauf Eltern nach solchen Fällen achten müssen. Ein Elternabend sei geplant.

Der 36 Jahre alte Vater der Kinder schwebte nach Polizeiangaben noch immer in Lebensgefahr. Er hatte nach der Tat versucht, sich das Leben zu nehmen. Die Mutter der toten Kinder soll im Laufe der Woche vernommen werden.

Die Obduktion der Kinder ist unterdessen abgeschlossen. Die Leichen sollten gestern zur Beerdigung freigegeben werden. Wann die Geschwister beigesetzt werden, stand noch nicht fest. Nach Angaben des Bürgermeisters Wilfried Brandes soll sie im privaten Kreis und unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. Unabhängig davon solle es aber noch einen öffentlichen Trauergottesdienst geben. Wann genau, soll am Mittwoch bekanntgegeben werden. „Darüber hinaus ist aber nichts mehr geplant“, sagte Brandes.

Der Mann soll seine vier Kinder in der Nacht zum Freitag umgebracht haben. Die Leichen des zwölfjährigen Mädchens und seiner drei Brüder im Alter von fünf, sieben und neun Jahren waren in einem Reihenhaus gefunden worden. Die Staatsanwaltschaft vermutet, dass Beziehungsprobleme das Motiv für die Tat waren.  (dpa)