brief des tages
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Das serielle Bauen: Chancen und Risiken

„Preiswert, schnell, nachhaltig. Die Deutschen sind der Massivbauweise von Häusern in Nibelungentreue verbunden. Nun will die neue Bundesregierung eine Wende zum seriellen Bauen einleiten. Tatsächlich lohnt sich ein genauer Blick“,

taz vom 22. 1. 22

Das serielle Bauen bietet Chancen und Risiken. Wer möchte schon langfristig mit seiner Familie in gestapelten Containern – Bauen ohne Liebe! – leben und wohnen? Das Traumland der Norm kann sehr schnell zum Albtraumland werden.

Ernst Neuferts Hausbaumaschine war monströs. Nicht wenige Großwohnsiedlungen der 60er und 70er Jahre befördern bis heute die Unwirtlichkeit der Stadträume. Diese Fehler der Vergangenheit müssen vermieden werden, sollen nicht die sozialen Brennpunkte der Zukunft gebaut werden. Auch die bis heute ungebrochen beliebten Gründerzeitviertel wurden teilweise seriell und mit Holz gebaut.

Gute Reformarchitektur gab es schon vor den 30er und 40er Jahren des 20. Jahrhunderts. Von Fritz Schumacher, Alfred Messel oder Gustav Oelsner kann heute noch gelernt werden. Katrinka Delattre, Hamburg