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: Täglich grüßt dieselbe Nuss

Einer der schönsten Momente im Büro ist der Gang zur Kantine. Mit tänzelnden Schritten die Treppen hinunter, voller Freude in die Mittagspause, wenn der Bauch knurrt und man bereits um zehn Uhr morgens das tagesaktuelle Kantinenmenü abgecheckt hat. Noch erfreulicher war die Entdeckung vergangene Woche, als zum ersten Mal bei einer Kohlpfanne neben „vegan“ auch die Kennzeichnung „Walnuss“ geschrieben stand.

Denn für All­er­gi­ke­r:in­nen wie mich ist so ein Essen mehr als enttäuschend, wenn darin Nüsse vorkommen, ohne dass sie gekennzeichnet werden. Zugegeben, man selbst vergisst auch immer wieder, das Kantinenpersonal nach Allergenen zu fragen. Trotzdem wächst die Hoffnung, dass es gang und gäbe wird, bei einem Kokos-Linsen-Curry zum Beispiel noch die Cashewnüsse mit zu erwähnen.

Dass die Gesellschaft hierzulande zunehmend auf pflanzliche Ernährung umstellt, ist zu begrüßen. Auch die taz Kantine zieht hier mit ausreichenden Angeboten fleißig mit. Allerdings wird dabei häufig die Bevölkerungsgruppe der All­er­gi­ke­r:in­nen vergessen. Schwups bestellt man voller Freude eine Karotten-Kürbis-Suppe und bekommt im Nu Bauchschmerzen, weil das Menü „vegan“, aber nicht „glutenfrei“, „Schalenfrüchte“ oder „Sesam“ kennzeichnet.

So klein die Geste auch ist, bedeutet sie für Menschen wie mich die Welt. Ein Hinweis wie „Mandeln“ erspart die immer wiederkehrende unangenehme Frage. Hoffentlich folgen auf die „Walnuss“ auch im Nu die „Mandel“, die „Cashew“ und „Buchweizen“. Shoko Bethke