Ausgebuddelt: Die A 100 des Mittelalters

Berlin war schon immer ein gefährliches Pflaster, im wahrsten Sinne des Wortes. Einen historischen Beleg dafür haben jetzt Archäologen des Landesdenkmalamtes bei Grabungen am Molkenmarkt in der Nähe des Roten Rathauses in Mitte entdeckt: einen mittelalterlichen Bohlendamm. Er stammt aus der Gründungszeit der Stadt im 13. Jahrhundert und gilt als eine der ältesten bekannten Straßen Berlins. In 2,50 Metern Tiefe wurden an der Stelle auf sechs Metern Breite Eichen-, Kiefer- und Birkenstämme verlegt. Die aufwendige hölzerne Befestigung der – heute würde man sagen: Autobahn – war aufgrund der Nähe zur Spree notwendig: Sie ermöglichte eine sichere Passage über den in Flussnähe besonders nassen Untergrund. Das Bauwerk verdankt seinen guten Zustand einer Torfschicht, die die Hölzer bislang luftdicht abdeckte. (taz, dpa) Foto: Paul Zinken/dpa