Schau mir in den Schnabel

Vögel sind mehrheitlich keine Pflanzenfresser, die meisten wissen ein knackiges Insekt im Schnabel zu schätzen. Wer jetzt im Winter Fettfutter im Freien aufhängt: Varianten mit getrockneten Mehlwürmern oder Insektenschredder locken eine größere gefiederte Vielfalt in den Garten. Aber aus der kulinarischen Vorliebe vieler Vögel für die artenreichen Gliederfüßer wollen Wis­sen­schaft­le­r:in­nen noch mehr machen, nämlich die Insekten selbst studieren. Studien zu verschiedenen Vogelarten enthalten demnach meist auch Informa­tionen über verschiedene Insektenspezies oder Weichtiere. Um diese Information nutzen zu können, hat ein Team der University of Connecticut bereits 2019 ein Projekt gestartet, das versteckte Informationen über den Status unerforschter Insektenspezies aus wissenschaftlichen Daten herausfiltert. In einem Interview mit Science berichten beteiligte For­sche­r:in­nen nun von ersten Erkenntnissen, etwa über eine kleine Mückenspezies, die von Harlekinenten verspeist wird und durch Langzeitstudien an den Wasservögeln erstmals umfassend studiert werden konnte. Ob sich das Konzept auch für heimische Gartenvögel eignet, ist allerdings zweifelhaft – es sei denn, man möchte Mehlwürmer studieren. (zint)