: Schau mir in den Schnabel
Vögel sind mehrheitlich keine Pflanzenfresser, die meisten wissen ein knackiges Insekt im Schnabel zu schätzen. Wer jetzt im Winter Fettfutter im Freien aufhängt: Varianten mit getrockneten Mehlwürmern oder Insektenschredder locken eine größere gefiederte Vielfalt in den Garten. Aber aus der kulinarischen Vorliebe vieler Vögel für die artenreichen Gliederfüßer wollen Wissenschaftler:innen noch mehr machen, nämlich die Insekten selbst studieren. Studien zu verschiedenen Vogelarten enthalten demnach meist auch Informationen über verschiedene Insektenspezies oder Weichtiere. Um diese Information nutzen zu können, hat ein Team der University of Connecticut bereits 2019 ein Projekt gestartet, das versteckte Informationen über den Status unerforschter Insektenspezies aus wissenschaftlichen Daten herausfiltert. In einem Interview mit Science berichten beteiligte Forscher:innen nun von ersten Erkenntnissen, etwa über eine kleine Mückenspezies, die von Harlekinenten verspeist wird und durch Langzeitstudien an den Wasservögeln erstmals umfassend studiert werden konnte. Ob sich das Konzept auch für heimische Gartenvögel eignet, ist allerdings zweifelhaft – es sei denn, man möchte Mehlwürmer studieren. (zint)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen