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Serbische Medien erzürnt: „Lynchstimmung“ gegen Đoković

Nach der erneuten Aberkennung des Visums für Tennis-Star Novak Đoković haben Medien in seiner serbischen Heimat mit Wut und Empörung reagiert. „Unglaublich, was der (australische) Minister als Begründung angibt: die öffentliche Gesundheit und das Gemeinwohl. Und das in einem Land, das täglich 150 000 Neuinfektionen hat!“, schrieb telegraf.rs und befand: „Das ist verrückt!“ Kurz zuvor hatte Einwanderungsminister Alex Hawke das Visum für ungültig erklärt und auch mit dem öffentlichen Interesse begründet. Đoković ist ungeimpft, in Australien herrschen seit Beginn der Pandemie auch für die einheimische Bevölkerung strenge Regeln, die ihr einige Entbehrungen abverlangten.

Internetportale der serbischen Boulevardmedien gingen zur verbalen Attacke über. Für informer.rs war die Karikatur einer aus­tra­lischen Zeitung, die Đoković’ Impfgegnerschaft zum Thema hatte, ein Beleg für die „Lynchstimmung“, die die australischen Medien gegen den serbischen Tennis-Star schüren würden. „Die Verfolgung des Novak“, schrieb blic.rs. (dpa)

Umstrittenes Sprach-Gesetz tritt in der Ukraine in Kraft

In der Ukraine müssen seit Sonntag alle überregionalen Zeitungen und Zeitschriften in ukrainischer Sprache erscheinen. Russische Ausgaben sind nicht verboten, aber parallel dazu muss eine ukrainische Variante in gleicher Auflage und gleichem Umfang gedruckt werden. Wirtschaftlich gilt das für die Verlage als unrentabel. Die letzte landesweite russischsprachige Tageszeitung Westi (Nachrichten) stellte am 10. Januar auf Ukrainisch um.

Grundlage dafür ist ein umstrittenes Sprach-Gesetz aus dem Jahr 2019, das kurz nach der Abwahl von Ex-Präsident Petro Poroschenko verabschiedet worden war. Poroschenko unterzeichnete es vor dem Amtsantritt von Präsident Wolodimir Selenski. Seither galt eine Übergangsfrist. Von Mitte Mai an müssen im Land registrierte Nachrichtenseiten eine zumindest gleichwertige ukrainische Version anbieten, die sich als erstes öffnet. Und von Juli 2024 an müssen sich dann zudem regionale Printmedien der ­Ukrainischpflicht beugen. In Radio und Fernsehen gelten bereits seit Jahren strenge Ukrainischquoten. Der Printmarkt der Ukraine schrumpft dabei bereits seit Langem. (dpa)