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: taz spricht Vietnamesisch

Vergangenen Freitag berichtete die taz über den vietnamesischen Journalisten Trung Khoa Lê, der von Berlin aus das Nachrichtenportal Thoibao betreibt – eines der größten vietnamesischen Exilmedien. Lês kritische Berichterstattung ist vielen ein Dorn im Auge: Regelmäßig legen Cyberangriffe Thoibao lahm. Auch vietnamesische Staatssender berichten über Lê und stellen ihn als Verleumder dar. Er erhält ständig Todesdrohungen und steht mittlerweile unter Polizeischutz.

Dass die vietnamesische Regierung nicht zimperlich mit ihren Re­gime­kri­ti­ke­r*in­nen umgeht, zeigt die Causa Trinh Xuan Thanh. Der Ex-Politiker und Geschäftsmann wurde 2017 aus dem Berliner Tiergarten durch den vietnamesischen Geheimdienst entführt und in Hanoi vor Gericht gestellt. Die taz veröffentlichte dazu im August 2018 eine investigative Reportage, die auch ins Vietnamesische übersetzt wurde und in der vietnamesischsprachigen Community auf enormes Interesse stieß. Fast 30.000 Mal wurde sie im Monat ihrer Veröffentlichung geklickt.

Die Resonanz reichte bis nach Vietnam: Trinh Xuan Thanhs Prozess sorgte infolge der Veröffentlichung für viel Aufmerksamkeit und volle Säle bei den Gerichtsverhandlungen. So wurde in den staatlich kontrollierten Medien Vietnams nicht über den Fall berichtet. Nun publiziert die taz wieder einen Text auf Vietnamesisch: Die Geschich­te über Trung Khoa Lê ist in zwei Sprachen auf taz.de zu lesen. Damit die Informationen ihre Le­se­r*in­nen erreichen – für eine freie Presse in Vietnam. taz.de/trung-khoa-le (taz)