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: Lösen Virologen Ökonomen ab?

Die Ampelregierung betont, dass sie Wissenschaft und Wissensvermittlung stärker fördern will. Einige Passagen im Koalitionsvertrag ließen akademische Geister frohlocken. Seit Corona steht das Verhältnis zwischen Politik und Wissenschaft ohnehin zur Debatte. Permanent sind Wis­sen­schaft­le­r:in­nen neben Po­li­ti­ke­r:in­nen inzwischen Ziel von öffentlichen Aggressionen. Doch schon bevor der Mob Morddrohungen an Virologen und Physikerinnen verschickte, gab es Kritik, dass die Politik zu viel Macht an die Wissenschaft abgegeben habe. Aber war nicht zum Beispiel die Wirtschaftswissenschaft immer schon sehr präsent in politischen Entscheidungen – und wird als politisch gefragte Disziplin derzeit nur abgelöst von der Virologie? Um eine transparente und legitime Beziehung zwischen den beiden Sphären Politik und Wissenschaft wird stets zu streiten sein. Wie sich Daten und wissenschaftliche Erkenntnisse in die Öffentlichkeit und an die Politik bringen lassen, darüber weiß Gert Wagner viel. Über zwei Jahrzehnte hat er die größte soziale und wirtschaftliche Langzeitstudie der Republik gelenkt und verwaltet, das Sozio-oekonomische Panel (SOEP) am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung in Berlin. Als VWL-Professor hat Wagner Regierungen und Parteien beraten und an Entwürfen für Sozialreformen mitgewirkt. Die taz-Chefredakteurinnen Barbara Junge und Ulrike Winkelmann sprechen in im taz-talk „Chefinnensache“ mit ihrem Gast. Wir freuen uns über Beteiligung via taztalk@taz.de. (taz)

Wann: Donnerstag, 13. Januar 2022, um 19 Uhr

Wo: www.taz.de/talk