Älterwerden zuhause

Kommission „Wohnen im Alter“ hat erstmals getagt. Ziel: Hoffnungsvolle Modelle finden und fortsetzen

bremen taz ■ Die Aussicht aufs Altersheim behagt niemandem. Ältere Menschen wollen zuhause älter werden, und billiger ist das auch. Doch die Angebote hinken den Bedürfnissen hinterher – noch. In Bremen hat gestern zum ersten Mal die Fachkommission „Wohnen im Alter“ getagt. Sie soll, so lässt Sozialsenatorin Karin Röpke (SPD) vermelden, „die Politik des Senats unterstützen, älteren Menschen einen Verbleib im vertrauten Wohnquartier zu ermöglichen.“

Dabei geht es vor allem um barrierefreies Wohnen und dezentrale Dienstleistungen. In der Kommission sitzen Vertreter der Bau- und Sozialbehörde sowie der Wohlfahrtsverbände. Zwei Jahre lang sollen sie verschiedene Modelle bewerten und am Schluss Empfehlungen für neue Formen des Wohnens für Ältere aussprechen. Konkret werden derzeit zwei Projekte der Bremer Heimstiftung evaluiert: der Aufbau eines Dienstleistungsbüros in Blockdiek zusammen mit der Gewoba sowie die Einrichtung eines Pflege- und Beratungsbüros in einem Brebau-Hochhaus in Kattenturm.

Die Alten seien Bremens Zukunft, hatte einst die Sozialsenatorin verkündet, als sie eine Investitionsoffensive für Pflegeheime vorstellte. Das ist zweieinhalb Jahre her, und weil Bremen nun mehr sparen muss denn je, wird die Wirtschaftskraft der Alten wohl künftig wieder dem Umland überlassen bleiben: Die Investitionen in Heime gehören zu den Prüfaufträgen des Koalitionsausschusses und werden wohl massiv abgespeckt.

Die Einrichtung der Kommission hat damit erstmal nichts zu tun: ambulant geht sowieso vor stationär. „Doch vielleicht“, so Karl Bronke aus dem Sozialressort, „lässt sich durch neue Modelle auch ein Teil der Zusatzbedarfe abfangen und vielleicht gelingt es uns so auch, Butenbremer wieder zurückzuholen.“ sgi