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: taz wirkt: China pikiert

In einem Interview mit der taz sprach sich die designierte Außenministerin Annalena Baerbock, Grüne, am Donnerstag für einen härteren Kurs gegenüber China aus. Am Freitag meldete sich dann die chinesische Botschaft in Berlin zu Wort. „Was wir brauchen, sind Brückenbauer anstatt Mauerbauer“, schrieb eine Botschaftssprecherin in einer Stellungnahme. Sie betonte, dass „manche Menschen“ mit Blick auf die chinesisch-europäischen und chinesisch-deutschen Beziehungen zunehmend Unterschiede und Differenzen in den Vordergrund rückten und von „Systemwettbewerb“ sprächen. „Ich hoffe, dass einzelne deutsche Politiker China und die chinesisch-deutschen Beziehungen objektiv und ganzheitlich betrachten, Chinas Kerninteressen und Hauptanliegen tatkräftig respektieren und ihre Energie mehr darauf verwenden, die praktische Zusammenarbeit zwischen beiden Seiten in verschiedenen Bereichen voranzubringen.“ China sei bereit, mit der neuen Bundesregierung die gemeinsamen Interessen „auf der Grundlage von gegenseitigem Respekt, Gleichberechtigung und gegenseitigem Nutzen“ auszubauen. Baerbock hatte dafür plädiert, Missstände in China deutlich anzusprechen. Konkret ging es um ein Importverbot für Produkte aus der chinesischen Region Xin­jiang und um einen Boykott der Olympischen Winterspiele in Peking 2022. Der chinesischen Führung werden massive Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen. Zudem ist China weltgrößter Klimasünder und zugleich wichtigster Handelspartner für Deutschland. (taz, dpa)