medienticker:
Weltweiter Höchststand an Journalist:innen in Haft
Weltweit sitzen in diesem Jahr so viele Journalisten im Gefängnis wie noch nie. Die Anzahl sei bis zum 1. Dezember auf 293 gestiegen, teilte das Komitee zum Schutz von Journalisten (CPJ) am Donnerstag mit. „Das ist das sechste Jahr in Folge, in dem das CPJ eine Rekordzahl von inhaftierten Journalisten auf der ganzen Welt dokumentiert hat“, heißt es in dem am Donnerstag veröffentlichten CPJ-Jahresbericht über Pressefreiheit und Angriffe auf Medien. Auch wenn die Gründe für die Inhaftierungen von Land zu Land unterschiedlich seien, zeige diese Zahl doch, dass bestimmte Regierungen entschlossen seien, Informationen zu kontrollieren und zu steuern und dabei immer dreister vorgingen. Mit 50 Fällen wurden die meisten inhaftierten Journalisten in China gezählt. Dahinter folgt Myanmar, wo am 1. Februar das Militär geputscht hatte, mit 26, Ägypten mit 25, Vietnam mit 23 und Belarus mit 19. Erstmals taucht auf dieser Liste auch Hongkong auf. Hintergrund dürfte das neue Sicherheitsgesetz sein, mit dem die chinesische Führung ihren Zugriff auf die Sonderverwaltungszone verstärkt hatte, um gegen die Demokratiebewegung vorzugehen. Mindestens 24 Journalisten wurden in Zusammenhang mit ihrer Berichterstattung getötet, 18 weitere starben unter nicht genau geklärten Umständen, ob sie wegen ihrer Arbeit ins Visier genommen worden sein könnten. Unter den westlichen Ländern bleibt hier Mexiko wegen der Bandenkriminalität und der weit verbreiteten Korruption das gefährlichste Land für Journalisten. (reuters)
Studie findet Hunderte rechtsextreme Accounts bei Instagram
Ein Team des Center on Extremism der Anti Defamation League (ADL) hat nach eigenen Angaben auf der Plattform Instagram Hunderte Accounts aus dem Neonazi- und White-Supremacist-Spektrum gefunden, die rechtsextreme Propaganda verbreiteten. Trotz der Versprechen von Instagram, mit einer Nulltoleranzpolitik gegen Hass vorzugehen, „bleiben extremistische Inhalte bei Instagram leicht zugänglich“, so ADL. Der Meta-Konzern gab daraufhin bekannt, die Inhalte prüfen zu wollen. Man habe allein im dritten Quartal 2021 über 270 White-Supremacist-Organisationen bei Instagram gesperrt und über 2,3 Millionen Inhalte, die Hass verbreiten, von der Plattform entfernt. „Wir haben den Anteil von Hate Speech auf 0,02 Prozent der Inhalte, die bei Instagram zu sehen sind, reduziert“, so Meta. (taz)
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