Vergleich ohne Schwanz

Wie jedes Jahr: der längste Weihnachtsbaum

Schniepelfoto: ap

Männer messen ja gern mal was. Vor allem die Länge ihres besten Stücks. Und wenn Werbeleuten sonst nichts einfällt, machen sie mit solchen Längen- und Größenrekorden Reklame – wie gestern die Netzplattform onlinecasinos-deutschland.com, die ermittelt hat, wo der „größte Weihnachtsbaum Deutschlands steht“. In Dortmund. Und er ist 45 Meter hoch. Und er ist so hoch, weil er aus 1.700 Rotfichten zusammengesetzt ist. Das ist jedes Jahr dasselbe, und jedes Jahr „ermittelt“ irgendeine schwachsinnige Firma aufs Neue die Länge dieses längsten Weihnachtsbaums in Dortmund. Das ist ein Naturgesetz seit der Erfindung des Maßbandes, mit dem Männer nachmessen, wie lang ihr Schniepel ist. Nur einen Ort in der Welt gibt es, wo dieses Naturgesetz außer Kraft gesetzt ist, wie wir gestern ebenfalls aus einer Werbemail erfuhren: „der Wastlhof im Hochtal Wildschönau in Tirol“. Die Betreiber der „Alpin Lodge“ priesen gestern ihr Urlaubsdomizil mit den Worten an: „Beim Winterurlaub kommt es nicht immer auf die Größe des Skigebietes an.“ Für alle, die Urlaub von Schwanzvergleichen machen wollen, gilt die Devise: „Willkommen im Wastlhof!“