Viel Teilzeitarbeit in Pflegeberufen

Heute fast 40 Prozent mehr Pfle­ge­r:in­nen als vor zehn Jahren

Fast zwei Drittel aller Pflege- und Betreuungskräfte in ambulanten und stationären Einrichtungen arbeiten geringfügig oder in Teilzeit. Von den 954.000 Menschen in diesem Beruf betraf das 2019 rund 616.000, teilte das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mit. 85 Prozent des Personals in Heimen und ambulanten Diensten waren weiblich. 68 Prozent von ihnen arbeiteten in Teilzeit. Bei Männern war die Teilzeitquote mit 44 Prozent ebenfalls überdurchschnittlich hoch. Bei den Erwerbstätigen in allen Wirtschaftsbereichen insgesamt lag die Quote 2019 bei 29 Prozent.

Bei der Belastung im Altenpflegeberufs spielt laut den Statistikern auch das Alter eine Rolle. 39 Prozent der Pflegekräfte sind 50 Jahre oder älter. Mit 28 Prozent stellten die 50- bis unter 60-Jährigen den größten Anteil des Pflegepersonals. Nur 2 Prozent waren jünger als 20 Jahre.

Dennoch stieg die Zahl der Pflegekräfte innerhalb von zehn Jahren stark an. 2019 waren rund 40 Prozent mehr Menschen in dem Bereich beschäftigt als 2009. Besonders die ambulanten Pflegedienste gewannen Mitarbeiter hinzu.

Zum Jahresende 2020 begannen 53.610 Menschen eine Pflegeausbildung. Seit einer Reform sind die bis dahin getrennten Ausbildungen aus Kranken- und Altenpflege zusammengeführt. Doch nicht nur junge Menschen ergreifen den Pflegeberuf: 11 Prozent der neuen Auszubildenden waren zwischen 30 und 39 Jahre alt; 6 Prozent waren 40 Jahre oder älter. Im Jahr 2020 wurden zudem 17.500 ausländische Abschlüsse in der Alten- und Krankenpflege anerkannt. (afp)