Rettungsanker für Reederei

STAATSBÜRGSCHAFT Hamburger Bürgerschaft beschließt Millionenhilfen für die kriselnde Hapag-Lloyd

Die Hamburger Bürgerschaft hat am Mittwochabend den Weg für eine staatliche Bürgschaft für die leckgeschlagene Reederei Hapag-Lloyd geebnet. Das Parlament billigte mit den Stimmen der schwarz-grüne Koalitionsfraktionen und der oppositionellen SPD und Linken einen Antrag des Senats. Danach wird die Stadt 826 Millionen in die größte deutsche Frachtreederei pumpen und eine Bürgschaft bis zu einer Höhe von 540 Millionen übernehmen. Das ist die Voraussetzung für Bundesbürgschaften über weitere 1,2 Milliarden Euro.

Wie ernst die Lage der 162 Jahre alten Traditionsreederei ist, zeigt die Tatsache, dass der Firmensitz an der Außenalster verkauft werden soll. Er müsse „an Dritte veräußert“ werden, um einen „Liquiditätsabfluss zu vermeiden“. Sollte das nicht gelingen „ist mit einem Ausscheiden von Hapag-Lloyd aus dem Markt zu rechnen“, heißt es in der Senatsdrucksache.

Die SPD kritisierte, dass es „erhebliche Unwägbarkeiten“ gebe. Ihre Zustimmung sei deshalb „kein Blankoscheck“, sondern eine Unterstützung für Beschäftigte und Arbeitsplätze, so Fraktionschef Michael Neumann.

Mit diesem Rettungsanker soll sichergestellt werden, dass die Containerreederei die Wirtschaftskrise durchsteht. Hapag-Lloyd schreibt Verluste, erwartet aber nach Ende der Krise wieder bessere Marktbedingungen.

Eigentümer von Hapag-lloyd sind der hannoversche Touristikkonzern Tui (43 Prozent), die Stadt Hamburg (23 Prozent) und weitere Gesellschafter des Konsortiums „Albert Ballin“, darunter der Logistikunternehmer Michael Kühne und die HSH Nordbank. SMV