80 Staatschefs gegen Methan

Der Ausstoß des Treibhausgases soll bis 2030 stark sinken

Auf Initiative der EU und der USA haben mehr als 80 Staats­ver­tre­te­r*in­nen bei der Weltklimakonferenz in Glasgow beschlossen, den Ausstoß von Methan-Emissionen einzudämmen. Zuvor war eine Erklärung zum Stopp der Entwaldung bis 2030 verabschiedet worden. Großbritanniens Premierminister Boris Johnson zeigte sich „vorsichtig optimistisch“, dass die Konferenz einen klimapolitischen Durchbruch bringen könnte.

Laut der Vereinbarung soll der globale Methan-Ausstoß bis 2030 um mindestens 30 Prozent im Vergleich zu 2020 sinken. Methan ist eines der stärksten Treibhausgase, es ist etwa 80-mal klimaschädlicher als CO2. Freigesetzt wird es unter anderem in der Landwirtschaft beim Verdauungsprozess von Rindern sowie in der Erdgas-, Erdöl- und Kohleindustrie. Die jüngste Initiative könnte laut Ex­per­t*in­nen eine starke kurzfristige Wirkung im Kampf gegen die Klimakrise haben. US-Präsident Joe Biden bezeichnete die Einigung als „eines der wichtigsten Dinge, die wir bis 2030 tun können, um das 1,5-Grad-Ziel in Reichweite zu halten.“ Beteiligt an dem Abkommen sind Länder, die für rund die Hälfte der weltweiten Methan-Emissionen verantwortlich sind, darunter neben Deutschland etwa Frankreich, Kanada, Israel und Japan. Einige der größten Emittenten wie China, Indien, Russland und Australien schlossen sich dem Vorstoß jedoch nicht an. Die Deutsche Umwelthilfe begrüßte die Initiative und rief SPD, Grüne und FDP auf, im Koalitionsvertrag ein nationales Reduktionsziel sowie eine deutsche Methanstrategie zu verankern. (dpa, taz)