Ein Mann als Torhüterin?

Jordanien fordert Gendertests in Irans Frauenfußballteam. Teheran bestreitet Vorwürfe

Einen „gender verification check“ fordert Jordaniens Fußballverband bei einer Spielerin des Iran. In der Qualifikation für die Asienmeisterschaft soll Iran mit einem männlichen Torhüter angetreten sein. Iran gewann 4:2 im Elfmeterschießen. Samar Nassar, Generalsekretär des jordanischen Verbandes, fordert nun, dass „unabhängige medizinische Experten“ dies untersuchen; der iranische Frauenfußball habe „eine Geschichte mit Gender- und Doping-Angelegenheiten“. Irans Cheftrainerin Maryam Irandoost weist die Vorwürfe zurück; man habe alle Spielerinnen vor den Qualifikationspartien genau untersucht.

Neu sind solche Vorwürfe nicht. Im Jahr 2015 waren Gerüchte kolportiert worden, Irans Frauenteam sei gleich mit acht Männern aufgelaufen. Bewiesen wurde dies nicht. Auch hat niemand plausibel gemacht, warum der Iran, dem die Behinderung von Frauensport vorgeworfen wird, ihn nun mit verbotenen Mitteln fördern sollte. (mak)