Bagis will mehr Macht

Gewünscht wird eigenes Personal. Die Kooperation von Stadt und Arbeitsagentur soll bleiben wie bisher

bremen taz ■ Bei den jugendlichen Arbeitslosengeld II-EmpfängerInnen ist die Quote erreicht: Ein Fallmanager der Bremer Arbeitsgemeinschaft für Integration und Soziales (Bagis) betreut 75 Jugendliche. Doch kommen 220 erwachsene Arbeitslosengeld II-Empfänger auf einen Fallmanager; die Zielzahl lautet 1:150. Ein Problem, denn Beratung ist das Scharnier im Fördern und Fordern. Dennoch liegt die Bremer Bagis im Qualitätsvergleich des Bundesarbeitsministeriums als einzige Großstadt-Arbeitsgemeinschaft unter den 25 Besten. „Bremen hat mit den Vorbereitungen für die Hartz-Reform früh begonnen“, stellten sich die Verantwortlichen gestern im Anschluss an eine gemeinsame Trägerversammlung zwischen Stadt und Arbeitsagentur (BA) ein gutes Zeugnis aus. „Wir arbeiten gut zusammen.“

Das soll zukunftsweisend klingen. Zwar fordern Bundesarbeitsminister Wolfgang Clement (SPD) und der Chef der Bundesagentur für Arbeit, Frank-Jürgen Weise, eine Reform der Arbeitsgemeinschaften aus BA und Kommunen. Die Federführung zwischen den Beteiligten müsse vor Ort klarer entschieden werden. Hintergrund sind Reibungsverluste und Machtkämpfe. In Bremen soll das jedoch vorerst keine Dringlichkeit haben, betonten der Vorsitzende der Bagis-Trägergemeinschaft, Staatsrat Arnold Knigge, und Agentur-Sozius Uwe Stern. Wichtiger sei, dass die Bagis-Geschaftsführung mehr Einfluss beim Personal bekomme. Ein eigener Mitarbeiterstab sei insbesondere für die Planung der Aufgaben nötig. Bisher gehört das Personal entweder zum Amt für Soziale Dienste oder zur Arbeitsagentur. ede