meinungsstark
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Wir wollen eine grüne Rente!

„Bald sind wir alle Aktionäre!“, taz vom 23./24. 10. 21

Statt die Kapitalmarktanlagen zu verteufeln, wäre es doch viel sinnvoller, sie grün einzubinden. Wenn die Aktienrente die Auflage bekommt, nur oder mindestens zu einem großen Anteil, in tatsächlich nachhaltige Produkte zu investieren, so wird der Umbau Deutschlands nicht nur forciert, sondern auch zu einer renditeträchtigen und zukunftssicheren Altersvorsorgemöglichkeit. Die Beitragszahlenden finanzieren und profitieren von einer Transformation in die Klimaneutralität. Bertold Reining, Köln

Es geht auch (fast) ganz ohne … Auto

„Im Interesse der Lobbyisten“, taz vom 18.10.21Ich bin über 50, lebe seit mehr als 25 Jahren mit Partnerin und Familie – ohne eigenes Auto. Nur gelegentlich nutzen wir Mietwagen oder Taxi. Ich finde, wir zukunftsorientierten Autolosen sollten Prämien fordern, die mit den Fördermodellen bei Hybrid- und Elektroautos vergleichbar sind – oder einen jährlichen Steuerausgleich. Manfred Burgheim, Berlin

Endlich: „Autorinnen für die Schule“

„Der kleine Unterschied beim Schreiben“,

taz vom 16./17. 10. 21

Liebe Eva Behrendt, vielen Dank für den interessanten Artikel. Am 19. März 2020 erschien in der Süddeutschen Zeitung ein Artikel von Simon Sales Prado mit dem Titel „Warum in der Schule nur männliche Autoren gelesen werden“. Auch dieser Autor beklagt das im Titel benannte Problem. Seine Suche nach einer „Antwort“ war müßig und mühselig, da die Schulräte (!) und KMK-Mitglieder entweder zu keinem Gespräch bereit waren oder auf den bestehenden Kanon verwiesen. Ein Freund hatte mich (Deutschlehrerin) zuvor gefragt, ob ich dieselben Erfahrungen machte. Ich musste das, die Vorgaben für das Deutsch-Abitur in Berlin betreffend, bejahen. Da mir das keine Ruhe ließ, wandte ich mich an die Didaktik-Zeitschrift „Praxis Deutsch“ aus dem Westermann-Verlag und schlug vor, dazu ein Themenheft erscheinen zu lassen, das nun, mit einem Beitrag von mir über Erika Mann, im Dezember dieses Jahres erscheint – mit dem Schwerpunktthema „Autorinnen für die Schule“. Es tut sich also etwas. Ausdrücklich weise ich darauf hin, dass mich in diesem Falle Männer auf diesen Missstand aufmerksam gemacht haben. Annette Vanek, Berlin

Verständlichkeit: Politik und Sprache

„Hausgemachte Angst vor dem Impfschuss“,

taz vom 23./24. 10. 21

In Ihrem Artikel heißt es, „inkompetenten und ignoranten“ Po­li­ti­ke­r*in­nen sei Dank. Viel eindrucksvoller wäre doch, „unfähigen und unwissenden“ Po­li­ti­ke­r*in­nen sei Dank. Das sagt dasselbe, wird von jedem verstanden und wirkt damit viel stärker. Schon Victor Klemperers LTI (Lingua Tertii Imperii) und George Orwell (Politics and the English Language) haben festgestellt, dass die Alltagssprache vorzuziehen ist, wenn man sich verständlich ausdrücken will.

Hans-Jürgen Heckemann, Dresden

taz ist vielleicht doch auszuhalten

„Identitätspolitik und ihre Webfehler: Aushalten und mitnehmen“, taz vom 22. 10. 21

Die Augen musste ich mir reiben, als ich im Netz diesen großartigen Kommentar von Jan Feddersen und Philipp Gessler las. Genau solche Beiträge vermisste ich in der taz in den letzten Jahren und deshalb wurde sie für mich uninteressant. Weil nämlich das Wort Vielfalt zwar ständig dick und fett verwendet wurde, die Vielfalt an Sichtweisen und Informationen aber zu wünschen übrig ließ. Eine Zeitung verspielt ihr Potenzial für unsere demokratische Gesellschaft, wenn sie einen linksidentitären Mainstream liefert und den Blick nicht mehr über den woken Tellerrand hebt. Dass es auch vielfältig geht, was die Meinungen betrifft, hat die taz mit diesem Kommentar gezeigt. Claudia Göbel, München