Zuerst Bono, dann die Queen

Gerhard Schröder (Bundeskanzler) ist gestern Nachmittag in Schottland eingetroffen. Als Erstes wollte der Kanzler die Rockstars Bob Geldof und Bono treffen, um dem Eindruck entgegenzuwirken, Deutschland engagiere sich nicht genug für Afrika. In einem gestern veröffentlichten Zeitungsbeitrag trat er erneut für den bereits beschlossenen Schuldenerlass zugunsten der ärmsten Länder ein, nicht aber für einen allgemeinen Schuldenerlass für Afrika.

Olusegun Obasanjo (Nigeria) hat die G8 auf die Wichtigkeit von Nahrungsmittelhilfe hingewiesen. „Es gibt ein Sprichwort in meiner Heimat: Wenn du der Armut den Hunger nimmst, hast du die Armut schon halbiert“, sagte er. „Ohne Nahrung bedeuten Freihandel, Schuldenerlass und Armutsbekämpfung gar nichts.“ Dies sind die Kernforderungen der Afrikanischen Union (AU) an die G-8-Staaten.

Kofi Annan (UNO) findet, eine Verdopplung der Entwicklungshilfe reiche nicht aus. „Wir müssen die weltweite Entwicklungshilfe in den nächsten paar Jahren mehr als verdoppeln. Nichts anderes wird helfen, die Ziele zu erreichen“, mahnte der UN-Generalsekretär in London.

Elizabeth II. (Queen) eröffnete den Gipfel in Gleneagles gestern Abend mit einem Festessen. An den Beratungen der Großen Acht nehmen auch Staats- und Regierungschefs von China, Indien, Brasilien, Mexiko sowie Südafrika teil. Zu dem Treffen stoßen dann auch Nigeria, Ghana, Äthiopien, Tansania, Senegal und Algerien dazu. DJ