Kostspielige Regeln

NBA-Profi Kyrie Irving entgeht viel Geld, weil er in New York nur mit Corona-Impfung Basketball spielen darf

Am Freitag wird es wegen der Corona-Impfpflicht wohl erstmals richtig teuer für NBA-Profi Kyrie Irving. Die Brooklyn Nets treffen in der Vorbereitung auf Titelverteidiger Milwaukee Bucks. Und der 29-jährige Basketballer wird vermutlich nicht spielen dürfen. Die Vorschriften in New York zwingen ihn vor dem Betreten einer Sporthalle zur Vorlage eines Impfnachweises. Hat er den nicht, fällt er den zwischen Liga und Gewerkschaft ausgehandelten Coronaregeln zufolge in die Kategorie der ungeimpften Profis und verliert in diesem Szenario damit sein Recht auf Bezahlung. US-Medien haben Irvings Verlust mal ausgerechnet: 380.000 US-Dollar. Pro Partie.

Sollte Irving also tatsächlich alle 41 Heimspiele der am 19. Oktober beginnenden NBA-Saison aus diesem Grund verpassen, summiert sich das auf mehr als 15 Millionen US-Dollar. Offiziell ist der Impfstatus des in Australien geborenen Ausnahmespielers nicht bekannt, aber alle Indizien weisen darauf hin, dass er nicht geimpft ist.

Beim Anlauf auf den Titel kann Nets-Trainer Steve Nash von seinem Superstar-Trio nur Kevin Durant und James Harden als feste Größen einplanen. Für die Nets ist das ein Wettbewerbsnachteil. Denn die Gruppe der ungeimpften und von den zahlreichen Einschränkungen im Trainingsalltag betroffenen Spieler wird immer kleiner. Laut US-Medien liegt die Quote der geimpften Spieler in der NBA bei etwa 95 Prozent, im Schnitt kommt auf jedes der 30 NBA-Teams derzeit ein ungeimpfter Profi. Wie in der NHL, die zum Saisonstart in einer Woche mit 98 bis 99 Prozent geimpfter Spieler rechnet, sind die Regeln in der NBA für ungeimpfte Spieler auch außerhalb New Yorks viel strenger als für Basketballer mit Impfschutz.

Tägliche Tests, eine grundsätzliche Maskenpflicht, Plätze weit entfernt von Mitspielern in der Umkleide und in einem anderen Raum bei Mahlzeiten sowie ein Ausgehverbot – ohne Impfnachweis verfügen die beiden Ligen eine lange Liste mit Einschränkungen.

Auch NBA-Superstar LeBron James war skeptisch, hat sich aber inzwischen für die Impfung entschieden. Andrew Wiggins von den Golden State Warriors hätte wie Irving in New York wegen ähnlicher Regeln in San Francisco die Heimspiele seines Teams verpasst, hat sich laut Trainer Steve Kerr aber nun impfen lassen. Bradley Beal von den Washington Wizards dagegen ist ungeimpft, ebenso wie Jonathan Isaac von den Orlando Magic um die deutschen Brüder Moritz und Franz Wagner. Die Regeln in diesen Regionen sind aber weniger streng als in New York und San Francisco. (dpa)