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: Reise von heute auf morgen

Als das Wahlcamp Anfang Juni seine Arbeit aufnahm, wusste kei­ne:r so genau, wo die Reise hingehen würde. Diese jungen Leute, größtenteils ohne journalistische Ausbildung, sollten einfach vier Monate im Tagesgeschäft der taz mitmischen?

In einer kleinen „redaktionsunabhängigen Redaktion“, wie der Teilnehmer Aron Boks (24) es mal beschrieben hat, begannen Ruth Fuentes (26), Shoko Bethke (27) und Jaromir Schmidt (19) ihre Arbeit, später komplettiert durch Adrian Breitling (20). Es entstanden eine Fülle an Interviews mit politisch aktiven jungen Menschen, Kommentare und Kolumnen übers Fliegen und einige Wahltagebucheinträge. Letztere liefen stets in der taz am Wochenende, auf der Seite, wo früher Geschichten übers Reisen publiziert wurden.

Diese Reise war eine sehr besondere. Mit Fachkompetenz pur wurden die fünf angeleitet durch Negin Behkam, Redakteurin des L-Mags, und Peter Unfried, langjähriger Redakteur der taz. Die Teilnehmenden selbst brachten merklich ihre unterschiedlichen Perspektiven mit ein. Sei es die feministische, woke Sicht der Podcasterin Shoko oder die selbstkritisch-linke der ehemaligen Mathestudentin Ruth; die Sicht des ostdeutschen Landkindes Aron oder die des naiven Klimaaktivisten Jaromir. Oder die Sicht aus der sozialdemokratischen Wohlfühloase im Ruhrgebiet von Adrian.

Es entstanden spannende Diskussionen, die nicht selten im Anspruch mündeten, mit der Reise gleich die ganze Gesellschaft zu verändern. Aber das geht wohl nicht von heute auf morgen.

Jaromir Schmidt