Doppelpässe gesucht

Meldefrist für Deutsch-Türken endet. Behörde will Montag Ergebnis bekannt geben. SPD stellt Senats-Anfrage

Bis Ende dieser Woche waren tausende Deutsch-Türken in Hamburg aufgerufen, über ihre Staatsangehörigkeit Auskunft zu geben. Die SPD-Fraktion hat gestern angekündigt, über die Ergebnisse der Umfrage und die konkreten Folgen eine kleine Anfrage an den Senat zu stellen.

Die Innenbehörde hatte Anfang Juni 6.621 türkischstämmigen Hamburgern Formulare zugesandt, die bis gestern ausgefüllt an die Bezirksämter zurückgehen sollten. Der Senat wollte ermitteln, wie viele Deutsch-Türken ihre ursprüngliche Staatsbürgerschaft zusätzlich wieder angenommen und damit die deutsche verwirkt haben.

Mit ihrer Anfrage will die SPD-Abgeordnete Aydan Özoguz jetzt erfahren, wie viele Rückmeldungen eingegangen sind und wie die Behörde agiere, wenn Angeschriebene nicht reagierten. Auch fragt sie, ob sich die Bundesländer auf ein einheitliches Vorgehen geeinigt haben und es Hinweise gibt, dass auch Deutsche anderer Herkunftsnationen vom Passverlust betroffen sind.

Behördensprecher Reinhard Fallak kündigte an, die Umfrageergebnisse würden am Montag veröffentlicht. Er rechne mit hoher Resonanz. Schon in der ersten Woche nach der Aufforderung habe ein Viertel der Adressaten reagiert. Eva Weikert