piwik no script img

südwesterVerrückte Welt

Im Diesel-Betrugsprozess hat der Ex-Chef der Volkswagen-Antriebselektronik dem Eindruck widersprochen, Ingenieure hätten über Nacht beschlossen, Kunden zu betrügen. Der sei falsch, sagte er vorm Landgericht Braunschweig, wo er neben drei weiteren gefeuerten Top-Managern und -Ingenieuren angeklagt ist. Hatte das irgendjemand je vermutet? Stand nicht eher die Annahme im Raum, die Tricksereien mit den Abgaswerten seien lange geplant, sorgfältig ausgetüftelt und raffiniert verborgen worden? Insofern ist auch das Bekenntnis des Mannes, er hätte es sich „nie vorstellen können, als Angeklagter vor Gericht zu landen“, kein Hinweis auf seine Unschuld. Sondern eher darauf, wie stark das Erwischtwerden den Ingenieurs- und Nationalstolz kränkt. Denn es besagt: In dieser verrückten Welt hat „Made in Germany“ aufgehört, ein Güte­siegel zu sein. ­Sogar beim Schummeln.

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen