„Im Alter vor Ort bleiben“

Mehrgenerationen-Wohnprojekt empfängt Besuch

ist Leiterin des Bras-Wohnprojekts. F.: Priv.

taz: Frau Claus, wer wohnt im Mehrgenerationen-Projekt in der Zigarrenfabrik?

Silvia Claus: Es leben hier internationale Studenten der Jacobs University, eine Mutter mit Kind, Menschen mittleren Alters und einige Ältere.

War es schwer, Mieter zu finden?

Wir haben eine lange Interessentenliste. Allerdings hätten wir uns eine Familie gewünscht – der ist Ort ideal dafür. Besonders groß war der Zuspruch aus der näheren Umgebung, aus Burgdamm und Burglesum. Viele wollen im Alter vor Ort bleiben.

Was ist der Unterschied zum üblichen Mietshaus?

Hier ist man bewusst zusammengezogen, um gemeinsam zu leben. Es gibt regelmäßige Versammlungen, gemeinschaftliche Aktivitäten und die Räume dafür. Eine Vereinbarung darüber, dass das gemeinschaftliche Leben Teil des Wohnens ist, gehört zum Mietvertrag.

Mehrgenerationen-Projekte sind in Bremen allseits gewollt, dennoch gibt es wenige.

Solche Projekte scheitern häufig. Zum Gelingen braucht es die Bereitschaft eines Investors, der entsprechenden Wohnraum anbietet. Wir hatten das Glück, dass die Bras das getan hat. Für Baugesellschaften wie die Gewoba gibt es dazu aber wenig Anlass. Die setzen auf mehr Service für ältere Mieter. Dabei zeigt unser Beispiel, dass man solche Häuser gut und langfristig vermieten kann.

20 Uhr, Stader Landstraße