Nato will mit Russland gegen Iran rüsten

RAKETENABWEHR Generalsekretär Rasmussen sieht neue Chancen für Zusammenarbeit mit Moskau

BRÜSSEL rtr/ap | Nach dem Verzicht der USA auf ein gegen Iran gerichtetes Raketenabwehrsystem in Osteuropa hat die Nato einen gemeinsames System mit Russland vorgeschlagen. „Ich bin davon überzeugt, dass die Nato und Russland vor einem Neuanfang stehen und in Zukunft eine weitaus ergiebigere Partnerschaft genießen können“, sagte Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen am Freitag in Brüssel.

Er sehe nun den Weg frei für eine Zusammenarbeit mit Russland beim Aufbau eines flächendeckenden Raketenabwehrsystems, sagte Rasmussen weiter. „Wir sollten die Möglichkeit prüfen, die Raketenabwehrsysteme der Nato und Russlands zu einem geeigneten Zeitpunkt miteinander zu verbinden.“ Noch seien die technischen und politischen Bedingungen für eine solche Zusammenarbeit nicht erfüllt. Mit seinem Vorschlag wolle er aber „ein klares politisches Signal“ an Moskau senden.

Präsident Barack Obama hatte am Donnerstag die von Russland scharf kritisierten Pläne für Abwehranlagen in Polen und der Tschechischen Republik gestoppt. Als Grund nannte Obama eine Neubewertung der Bedrohungslage durch den Iran.