So verspielen sie ein Weltkulturerbe

Bei der Tagung der Kulturorganisation der Vereinten Nationen (UNESCO) im südafrikanischen Durban droht dem Kölner Dom morgen das Aus als Weltkulturerbe. Die taz liefert Ihnen eine schnelle Gebrauchsanweisung, wie auch Sie es als OberbürgermeisterIn so weit bringen können:

VON SEBASTIAN SEDLMAYR

Gestern hat in der südafrikanischen Stadt Durban die 29. Sitzung des Unesco-Welterbekomitees begonnen, die bis zum 17. Juli dauert. Die 21 Mitglieder der Konferenz werden dort voraussichtlich morgen über den Status des Kölner Doms als Weltkulturerbe entscheiden.

Die Streichung des Titels kann nur mit einer Zweidrittel-Mehrheit erreicht werden. Möglich ist auch, dass die weltberühmte Kirche noch für ein weiteres Jahr auf der Roten Liste bleibt. Die Stadt Köln hätte dann eine Gnadenfrist, um ihre Hochhauspläne zu überarbeiten. Der Dom war am 5. Juli 2004 auf die Rote Liste der gefährdeten Weltkulturerbe geraten, nachdem die Stadt trotz aller Warnungen den Bau von Hochbauten vis-à-vis der Kirche am Deutzer Rheinufer genehmigt hatte. Diese Hochhäuser drohen den Dom von seiner dominierenden Stellung im Stadtbild zu verdrängen.