Hessische Polizei durchsucht 39 Wohnungen

Verdacht auf Besitz von Kinder­pornografie bei 45 Beschuldigten, darunter auch Jugendliche

In Hessen hat das Landeskriminalamt (LKA) in der vergangenen Woche 39 Wohnungen wegen des Verdachts auf Kinderpornografie durchsucht. 45 Beschuldigten würden der Besitz und die Verbreitung von Kinder- oder Jugendpornografie sowie einem Beschuldigten sexueller Missbrauch von Kindern oder Jugendlichen zur Last gelegt, wie das LKA am Montag in Wiesbaden mitteilte. Die 40 Männer und 6 Frauen im Alter von 12 bis 62 Jahren stünden nach jetzigem Kenntnisstand untereinander nicht in Kontakt.

Die Polizei beschlagnahmte 132 Speichermedien, darunter auch die Smartphones zweier Jugendlicher. Sie sollen ein Video, auf dem eine andere Jugendliche zu sehen ist, an andere weitergeleitet haben. Insgesamt seien im Jahr 2020 mehr als die Hälfte der Tatverdächtigen bei Verbreitung, Besitz und Herstellung von Kinder- und Jugendpornografie jünger als 21 Jahre gewesen, teilte das Landes­kriminalamt weiter mit.

„Vielen, aber längst nicht allen Jugend­lichen ist die Tragweite ihres Handelns ­bewusst“, erklärte Johannes Bittner, Cybercrimeberater des Polizeipräsidiums Osthessen. Es sei ­wichtig zu wissen, dass bereits der Besitz ­eines einzigen kinderpornografischen Bilds ­verboten sei und strafrechtlich verfolgt werde.

„Dabei ist es erst einmal egal, ob ein solches Bild oder Video gewollt oder ungewollt in den eigenen Besitz gelangt ist“, sagte Bittner. Wer ein solches Bild bekomme, empfahl er am Montag, solle sich sofort von den Inhalten distanzieren und die Polizei informieren. (afp)