Mit heißem Wasser sprühen

Brandenburg testet eine neue Methode im Kampf gegen die gefährliche Ambrosia-Pflanze

Ausreißen, Mähen und 85 Grad heißes Wasser: Brandenburg versucht mit verschiedenen Methoden die besonders allergieauslösende Pflanze Ambrosia zurückzudrängen. Etwa 500 Kilometer Straßenränder und rund 5.000 Hektar Ackerfläche sind landesweit betroffen, wie das Landesamt für ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneuordnung (LELF) mitteilte.

Die Pollen der Ambrosia oder Traubenkraut – die Pflanze sieht wie harmloses Unkraut aus – gelten als besonders aggressiv. Schon kleine Mengen des Blütenstaubs können heftige Reaktionen hervorrufen. Heuschnupfengeplagte bekommen juckende und rote Augen und eine volle Nase. Die Pollen können aber auch Asthma auslösen. Menschen, bei denen Pollen sonst keine allergischen Reaktionen hervorrufen, können ebenfalls sensibel reagieren. Die Pflanze blüht recht lang, von Juli bis zum ersten Frost.

Jahrelang wurden in Brandenburg Straßenränder, auf denen sich die Ambrosia gern ausbreitet, gemäht. Doch die Pflanze schlägt wieder aus und bildet Samen. Daher wurde nun der Einsatz mit 85 Grad heißem Wasser im Süden Brandenburgs an Straßenrändern erprobt. Die Gegend südwestlich von Cottbus gilt als Ambrosia-Hotspot. Aber auch um Potsdam gibt es nach Angaben des Landesamtes zahlreiche kleinere Vorkommen. Nördlich von Berlin gebe es dagegen noch kein Funde.

Das heiße Wasser wird mit einem Isolierschaum auf die Pflanzen gespritzt. Durch den Schaum, der nach Angaben des Landesamtes aus biologisch abbaubaren Tensiden besteht, bleibt das Wasser länger heiß. Folge: Die Pflanze stirbt ab und bildet keine Samen mehr. „Die Pflanze ist umgekippt und schwarz“, beschreibt Hoffmann das Ergebnis nach der heißen Dusche. Jetzt sollen weitere Straßenränder besprüht werden. Das Problem könnte künftig noch zunehmen: Der Klimawandel kommt der Pflanze entgegen. (dpa)