brief des tages
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Kommunikation in der Katastrophe

„Mitten in der Nacht kam das Wasser“, taz vom 19. 7. 21

Bis vor wenigen Jahren konnte man ein Festnetztelefon ohne Strom betreiben. Bei Stromausfall war das Telefonieren jederzeit möglich. Das gesamte deutsche Festnetz ist aber nun auf IP-Technologie umgestellt worden. Jetzt braucht man immer Strom, wenn man telefonieren möchte. Der Router muss Tag und Nacht an das Stromnetz angeschlossen sein. Bei Stromausfall kann man weder jemanden anrufen, noch kann man angerufen werden. Wenn es nicht Warnungen davor gegeben hätte, dass diese Technik im Ernstfall Menschenleben kostet, so könnte ich das jetzige Jammern der Politik nachvollziehen.

Sinnvoll wäre, dass man entweder die ­Router mit einem Akku ausstattet oder man splittet, so wie es vorher war, das Telefonnetz und das Internet mit der entsprechenden Hardware (Splitter). Im Katastrophenfall könnte man dann die Bürger, je nach geografischen Lage, über das Telefon warnen, oder es können die bereits in Not geratenen Bürger bei der Leitstelle anrufen. Warum wird alles komplizierter gemacht, als es tatsächlich ist? Siegmar Unger, Hollstadt