Wachstum stemmen

Freenet-Chef setzt nach Verschmelzung mit mobilcom auf Zukäufe. Der Standort Hamburg soll erhalten bleiben

Vorstandschef Eckhard Spoerr will das neue Unternehmen aus mobilcom und freenet.de auf Wachstumskurs halten, sagte er gestern in Hamburg. Der Mobilfunkanbieter mobilcom wird mit seiner Internet-Tochter Teil der neuen Gesellschaft. Dieser Prozess soll im ersten Quartal 2006 abgeschlossen sein. Dem neuen Unternehmen unter Führung des 37-Jährigen stehen 338 Millionen Euro liquider Mittel zur Verfügung.

Spoerr möchte die freien Mittel in Zukäufe investieren, wobei mindestens eine Milliarde Euro „stemmbar“ wäre. Priorität hat der Ausbau des breitbandigen DSL-Geschäfts, der schnelleren Zutritt zum Internet verschafft. Wachstumspotenzial sieht der Manager aber auch beim margenschwachen mobilcom-Geschäft.

In den rund 225 mobilcom-Shops werden künftig auch freenet-Produkte angeboten. Die gegenseitige Nutzung der Vertriebskanäle sei ein Vorteil der Verschmelzung, berichtete Spoerr. Er rechnet mit Kosteneinsparungen im zweistelligen Millionenbereich. Stellenstreichungen mochte Spoerr zwar nicht ausschließen, erwartet andererseits aber auch Zuwächse an einzelnen Standorten.

Freenet.de werde mit seinen etwa 2.000 Mitarbeitern in Hamburg bleiben, der mobilcom-Standort Büdelsdorf in Schleswig-Holstein wird Hauptsitz des neuen Unternehmens. Dort sind rund 1.500 Mitarbeiter beschäftigt. LNO