Bernhard Pötter Wir retten die Welt: Und alles für ein paar Prozentpunkte
Auf einer Party habe ich vor zwei Jahren Karsten Schwanke kennengelernt. Sie wissen schon, einen der TV-Meteorologen, die uns am Schluss von „Tagesthemen“ und „heute journal“ erklären, warum gerade der Westen unseres Landes absäuft. Der Mann war sehr nett. Nie aber hätte ich vermutet, was sich wirklich hinter der Fassade dieses freundlichen Wissenschaftlers verbirgt.
Zum Glück hat die Bild-Zeitung, das Fachblatt für ethische Maßstäbe im Journalismus, mich nun aufgeklärt: „Machen Wetterfrösche Wahlkampf mit dem Klima?“, fragte das Springer-Blatt besorgt. Ähnlich eingeschüchtert hatte sich schon das Schwesterblatt B.Z. vor einigen Wochen geäußert. Da ging es um den ZDF-Kollegen Özden Terli, der doch tatsächlich die Monsterhitze in den USA mit der Erderhitzung in Verbindung bringt. Und unbescholtene Bürger durch solche Informationen beunruhigt, wenn sie bei vollgelaufenem Keller gerade andere Sorgen haben.
Niemals hätte ich gedacht, wozu diese Meteorologen fähig sind. Nur um in den deutschen Wahlkampf einzugreifen, bauen sie über Vancouver einen tödlichen Hitzedom auf. Sie setzen die Hügel von Kalifornien in Brand und fackeln die Wälder Sibiriens ab. Für ein paar lumpige Prozentpunkte für die Grünen schieben sie die Wolken über Mitteleuropa so zurecht, dass ausgerechnet Rheinland-Pfalz und Armin Laschets Nordrhein-Westfalen unter Starkregen begraben werden. Tote, Verletzte, evakuierte Altenheime, eingestürzte Häuser, abgeschnittene Orte. Alles für den Wahlkampf.
Und die Verschwörung ist ja sogar noch viel größer: Aktivistinnen gebären extra Kinder, damit diese gegen die Klimapolitik unserer Regierung klagen. Windfirmen töten mit staatlicher Hilfe Insekten und Vögel, um unsere Ziele beim Artenschutz zu untergraben. Wasserverbände versauen ihr eigenes Grundwasser mit Gülle, nur um die Agrarministerin unter Druck zu setzen. Ökos sperren Millionen von Tieren in Qualställe, nur um Bauern in ein schlechtes Licht zu rücken. Menschen auf Pestizidfeldern halten nicht die Luft an, bloß um die Chemieindustrie an den Pranger zu stellen.
Es ist nicht zu fassen, zu welchen Schandtaten die grüne Lobby fähig ist. Und sie hat ihr Ziel fast erreicht: 2002 rettete Gerhard Schröder beim Elbehochwasser seine Kanzlerschaft. Wenn jetzt Annalena Baerbock vor Kameras auf Gummistiefel-High-Heels durch das überflutete Ahrweiler stöckelt, beantragt Armin Laschet politisches Asyl in Bayern. Trotz Naturereignissen wie Starkregen, Lawinengefahr – und Markus Söder.
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