sieben sachen
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Marcela Lucatellis Performances sind oft bizarr Foto: Zuhal Kocan

Tage des Klangrausches

Die Vokalistin, Performerin und Komponistin Marcella Lucatelli hielt im März 2021 an der Royal Danish Academy of Fine Arts ein Seminar mit dem Titel „Decolonizing the Voice of Sublimity“ – der Stimme gewissermaßen die Kultiviertheit austreiben. Sie ist am Donnerstag bei der 9. Ausgabe von A L’arme! zu Gast. Das Festival für Noise und Improvisation startet am Mittwoch bereits um 18 Uhr mit einem Kikk Off mit DJ Sets und Live Act von hÄK/Danzeisen im Garten des Gasthaus Zenner (Eintritt frei).

A L’arme! Vol. IX: Radialsystem, Holzmarktstr. 33, 29.–30. 7., Tickets 27€, Programm unter www.alarmefestival.de

Entdeckte den Rap schon als Kind: Sharon Foto: Viktoria Sisin

Gibt es einen jüdischen Sound?

Die in Tel Aviv geborene Rapperin und Songwriterin Sharon ist inspiriert vom HipHop der 80er und 90er Jahre. Dabei mixt sie klassische HipHop-Beats mit R&B. Gerade veröffentlichte sie ihr erstes Album „Floetic“, dass sie in der Reihe „My Jewish Soundtrack“ im Rahmen des Kultur­sommers im Garten des Jüdischen Museums präsentiert. Vorab geben der Architekt Daniel Libeskind, der Musiker Daniel Kahn, der Veranstalter Roy Siny, der Journalist Dmitrij Kapitelman und Sharon Einblicke in ihren persönlichen „Jewish Soundtrack“. Moderation: Shelly Kupferberg

Jüdisches Museum (Garten), Lindenstraße 9-14, 29. 7., 19 Uhr, Eintritt frei, Anmeldung erforderlich: www.jmberlin.de

Mit Kopfhörern und über mehrere Stationen hinweg entsteht ein 360-Grad-Theater Foto: Redpear Kermann

Audio-visuelle Expedition

Das performative Straßentheater-Ensemble Grotest Maru ist bereits rund um die Welt getourt. Gemeinsam mit Jana Korb und dem Revier Südost hat es nun einen Ort in Berlin gefunden, an dem sowohl Proben als auch Inszenierungen stattfinden können – und laden zum Summer of Performance. Mit „Timebank“ blickten sie in einem Fassadentheater auf die Mechanismen der Finanzmärkte. Im neuen Stück bilden drei Kranich-Stelzenfiguren den „Schwarm“, der sich Themen wie Migration und Kontrolle, Überwachung, Normierung und Flucht stellen muss.

Schwarm: Bärenquell-Brauerei, Schnellerstraße 137, Premiere am 30. 7., 20.30 Uhr, www.reviersuedost.de

Jeff Özdemir ist ein echter Kollaborationstyp Foto: Sebastian Maggraf

Jeff und seine Freunde

Zur dritten Ausgabe der legendären „Jeff Özdemir & Friends“-Reihe hat Özdemir 18 Lieder mitgebracht, die unter anderem mit Elke Brauweiler, von dem Knarf Rellöm Arkestra, Joanna Gemma Auguri und Otto von Bismarck eingespielt wurden. Bestuhltes Konzert, kein Coronatest.

Jeff Özdemir & Friends Vol. 3: Festsaal Kreuzberg Garten, 28. 7., 19.30 Uhr, 15€, www.festsaal-kreuzberg.de

Haben sich mit ihrem ersten Album Zeit gelassen: Ghost Pony Foto: Promo

Sie nennen es Mud Pop

Als eine Mischung aus Surf, Dream Pop und Garage könnte man das Line-up von Ghost Pony beschreiben. Sie selbst nennen es Mud Pop. Nun stellt die Band, die seit 2017 in der jetzigen Konstellation zusammen experimentiert, ihr Debütalbum im Humboldthain Club vor.

Ghost Pony (Albumrelease Show) & Hello Pity, Humboldthain Club Garten, 24. 7., 20 Uhr, 12 €, www.humboldthain.com

Traditionelles Puppentheater trifft auf experimentelle Musik Foto: Daria Gosteva

Tragödie des Aussterbens

Uralte Kreaturen, von den ersten Meeresorganismen bis zu den Dinosauriern, erzählen in der experimentellen „Dinopera“ von der großen Tragödie ihres Aussterbens. Das in vier Sprachen verfasste Libretto der Puppenoper verbindet Elemente des tschechischen Puppenspiels mit der deutschsprachigen Oper und richtet sich hauptsächlich an Erwachsene, aber auch an Jugendliche ab 14 Jahren.

Khwoshch group – Dinopera: ACUD-Theater, Veteranenstraße 21, 28. 7., 18 & 21 Uhr, 15/10 € www.acud-theater.de

Simultan – in Ramallah und Berlin: Paralyse Foto: Mirko Borscht

Herkunft und Grenzen

In der deutsch-palästinensische Simultan-Performance „Paralyse“ spielen sechs Darstellerinnen* 4.000 Kilometer voneinander entfernt zeitgleich in einem identischen weißen Raum und jeglichen Kontexts entbunden. Es geht um Herkunft, Grenzen und Vorurteile und die Frage nach der sogenannten kulturellen Identität. Nur Abendkasse!

Heimathafen, Karl-Marx-Str. 141, Premiere am 24. 7., 18 Uhr