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Thomas Mauch hört auf den Sound der Stadt

Das wäre schon eine Empfehlung gewesen, Electric Guest, die mindestens einen smarten Pop machen und im besseren Fall sogar einen gut bewegten Blue Eyed Soul. Was man aber bereits anderweitig mitbekommen hat, so dass deren Konzert heute Abend im Comet eben ausverkauft ist. Und der Sonntag ist der 8. Juli und bereits deswegen der Tag des handgeschnitzten Liedes, weil an dem Tag Klaus Beyer seinen Geburtstag feiert. In diesem Jahr ist es sein Sechzigster. Mitfeiern kann man im Monarch, wo von Beyer, der Berliner Außenstelle der Beatles mit seinen mit Herzblut ins Deutsche hineingeschriebenen Aneignungen der Lieder der Fab Four, auch neue Beyer-Beatles-Platten zu haben sind. Nunmehr Singles, nachdem er seit vergangenem Jahr mit den Beatles-Alben durch ist. Aber davor hat man an diesem Sonntag zur Komplettierung des wirklich handgeschabten Liedes noch die Zeit, im Radialsystem um 18 Uhr einen Film zu begucken, „Grandma Lo-Fi“, ein Porträt der im vergangenen Jahr verstorbenen Sigrídur Níelsdottir, eine tatsächlich besondere Figur der eigentlich bereits recht besonderen isländischen Musikszene, die erst mit 70 zur Musik fand, die sie eigenwillig genug mit Casio und vor allem viel Küchenutensilien selbst aufnahm. Gemacht wurde der Film unter anderem von der isländischen und nun in Berlin lebenden Musikerin Kira Kira, die danach im Radialsystem ihr eigenes neues Album „Feathermagnetik“ vorstellt mit einer eher dunklen, mehr unter Soundtrack- als Popbedingungen verfertigten Kammermusik, die man sich gut als Nachbereitung eines Bohren & der Club of Gore-Konzertes vorstellen kann. Und noch was zur weiteren musikalischen Grenz- (oder auch Entgrenzungs)erfahrung: Sindre Bjerga aus Norwegen mit „cassette player drones and kitchen sink psychedelia“, am Montag im Madame Claude.

■ Klaus Beyer: Monarch, So., 21 Uhr

■ „Grandma Lo-Fi“: Radialsystem, So., 18 Uhr. 5 €

■ Kira Kira: Radialsystem, So., 20 Uhr. 15 €

■ Sindre Bjerga: Madame Claude, Mo., 21 Uhr

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